Der 12-Apostel-Weg – Wandern mit Hund im Frankenwald

Ein FrankenwaldSteigla

Wenn (gefühlt) in ganz Deutschland die Sonne scheint… Nur nicht im Frankenwald 🙈.

Zusammen mit Julia und Cayenne ging es am Montag, den 22.02.2021 auf den 12-Apostel-Weg im Frankenwald. Und wie oben schon geschrieben, hatten wir uns auf frühlingshafte Temperaturen, Sonnenschein und grüne Wiesen eingestellt. Was uns in Wirklichkeit erwartete, war aber alles andere wie erhofft 🙄.

Markierung 12-Apostel-Weg im Frankenwald
Die Beschilderung des 12-Apostel-Wegs im Frankenwald.

Allgemeine Infos zur Tour:

  • Gesamtlänge in Kilometer: 17,7
  • Höhenmeter: 430
  • Besonderheiten/Schwierigkeiten: Rundwanderung; festes Schuhwerk empfohlen, gute Grundkondition empfehlenswert; nicht geeignet für Kinderwagen/Hundebuggy; nicht geeignet für heiße Tage, da es teils keinen Schatten gibt und auch nur wenig Wasserstellen
  • Wasserstellen für Hunde: der Bach am Startpunkt/Ziel; ein Brunnen kurz nach dem Start
  • Wegearten: wenig Pfade und Waldwege, überwiegend breite Forst- und Feldwege, in Ortsnähe und innerhalb der Ortschaften Asphalt
  • Highlights: Aussichtspavillon Langesbühl, 12 Apostel, Getränke-Höhle
  • Einkehrmöglichkeiten: Dürrenwaid, Silberstein, Steinbach bei Geroldsgrün, Langenbach (Öffnungszeiten beachten, Änderungen/Schließungen möglich)
  • Start: Wanderparkplatz Rothmaiseltal, an der St2198 zwischen Dürrenwaiderhammer und Pfarrschneidmühle
  • Ziel: = Start
  • Varianten: Tour kann mit und gegen den Uhrzeigersinn gegangen werden.
  • Frequentierung: wenig – Wir haben nur eine Spaziergängerin mit Hund getroffen.

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Sollen wir es wagen, oder lieber nicht?

Schon als wir in die Nähe kamen, ahnte ich Böses. Es wurde immer nebliger, das Thermometer im Auto sank kontinuierlich, dafür wurde der Schnee am Straßenrand immer höher… Der Parkplatz komplett vereist, sodass bereits das Aussteigen eher einer Pirouette auf dem Eis glich 😆.

Da wir beide nicht wirklich für dieses Wetter angezogen waren, überlegten wir kurz – entschieden uns aber dazu, die Route zu laufen. “Was uns nicht umbringt, macht uns nur noch härter”! heißt es so schön.

Also schnell die Rucksäcke auf den Rücken, die Hunde aus den Autos, kurz orientieren und schon stapften wir durch rund 30 cm hohen Schnee und konnten gleich eine Schieferhalde begutachten.

Gleich zu Beginn führt uns der 12-Apostel-Weg durch ein beachtliches Schneefeld.
Schieferhalde am 12-Apostel-Weg. Es sollte nicht die einzige bleiben.

Der Bach nebenan schien selbst Freya heute zu kalt zu sein, denn die wälzte sich lieber im Schnee. Neben der Straße, welche wir kurz überqueren mussten, befindet sich ein Keller, wo wir tolle Eiszapfen gesehen haben.

Tolle Eiszapfen in einem alten Keller an der Straße.

Im Wald wurde der Weg kurz besser, aber eben nur kurz

Der Waldweg schien etwas besser und schneefreier zu sein, aber unsere Freude war nur von kurzer Dauer. Denn schon nach wenigen Metern hatte uns der Winter wieder und das ausgerechnet auf einem schmalen Pfad.

Nachdem wir den Abschnitt zwischen Dürrenwaid und Silberstein heil überstanden hatten, ging es zuerst einmal durch die Silberstein. Es war eine Wohltat, einmal nicht darauf achten zu müssen, wo man seine Füße hinstellt.

Von Silberstein über Oberhammer nach Steinbach und noch ein Stück weiter

Auch wenn der Weg wieder etwas beschwerlicher (weil vereist) wurde, so freute ich mich, wieder im Wald zu sein. Wenn es nämlich eins gibt, was ich nicht mag, dann ist es durch Ortschaften zu laufen. Wälder sind mir am allerliebsten.

Bei einer Bank machten wir kurz Halt, den Aussichtspunkt links von uns ließen wir im wahrsten Sinne des Wortes “links liegen”, denn Aussicht hätten wir heute definitiv eh keine gehabt.

Nach Oberhammer ging es dann leider übers freie Feld und der eisige Wind pfiff von allen Seiten. Obwohl Julia und ich uns sonst kaum zügeln können was das Fotografieren angeht, bleiben die Hände (und Handys) heute lieber in der Tasche…

Eine schöne Uhr (die jedoch falsch geht) in Steinbach.

Der 12-Apostel-Weg führt uns von Steinbach bei Geroldsgrün auf eine baumlose Anhöhe. Hier ist es eisig kalt, sodass selbst die Luft an den Ästen der Sträucher am Wegrand gefriert.

Ein paar Fotos müssen dann aber doch sein und so posieren Cayenne und Freya brav vor der Markierung der Wasserscheide von Rhein und Elbe, bevor es weiter übers freie Feld geht. Der nächste Aussichtspunkt ist heute auch eher uninteressant, denn außer einer dicken Nebelwand sehen wir sowieso nichts. Also sparen wir uns den Aufstieg zum Pavillon “Langesbühl” und laufen einfach daran vorbei.

Cayenne und Freya an der Wasserscheide von Rhein und Elbe.
Aussicht ist heute leider ausverkauft ;-).

Weiter gehts nach Langenbach und die 12 Apostel warten auf uns

Nun geht es abwechselnd mal durch kleine Wälder, dann wieder über zugige Feldwege in Richtung Langenbach. Die vereisten Wege sind zwischenzeitlich auch etwas besser geworden, aber man soll bekanntlich den Tag nicht vor dem Abend loben.

In Langenbach folgen wir der Markierung und stehen plötzlich neben einem Haus vor einem riesigen Schneeberg. Da es sich “nur” um einen Wanderweg handelt, haben die Leute wohl einfach mal den ganzen Schnee hier abgeladen. Aber hilft ja nix, wir mussten da eben drüber.

Auch der Weg aus dem Örtchen heraus war nicht wirklich besser. Es handelt sich um eine Art Hohlweg und darin sammelte sich der ganze Schnee. Die Alternative war neben dem Weg, etwas oberhalb zu laufen, was wir auch gemacht haben. Nur Freya nicht, die lief lieber unten auf dem Schneefeld ;-).

Und dann stehen da plötzlich völlig unscheinbar diese Felsbrocken im Feld. Wir haben sie gefunden, die 12 Apostel. Namensgeber für die Tour. Ich muss zugeben, irgendwie hätte ich mir diesen Ort etwas spektakulärer vorgestellt.

Die 12 Apostel auf dem 12-Apostel-Weg im Frankenwald.
Eine Tafel markiert die 12 Apostel.

So langsam erschleicht uns ein Hungergefühl und wir überlegen, wo wir eine kleine Pause einlegen könnten… Aber außer einer Bank mitten auf einem freien Hügel (= zugig und kalt ohne Ende) und einer alten Holzscheune ohne Sitzmöglichkeit, dafür aber ein wenig windstiller finden wir hier nichts. Da wir noch nicht vor dem Hungertod stehen, entscheiden wir uns also dazu, noch ein Stück weiter zu laufen.

Endlich etwas Sonne

Kurz zeigt sich die Sonne, nur um gleich danach wieder hinter den Wolken zu verschwinden. Satz mit X, sag ich da nur. Ob das heute noch was wird?

Wir erreichen ein paar Fischweiher UND bei einem finden wir auch eine Hütte… Da rundherum Hecken stehen, ist es auch windgeschützt, also Zeit für unsere Brotzet. Da es dennoch recht kühl ist, genießen wir diese jedoch im Stehen.

Das übersichtliche Örtchen Obere Mühlleiten haben wir dann frisch gestärkt hinter uns gelassen und auch Hermesgrün ist nicht wirklich ein großer Ort, sodass wir es nur “an der Flanke kratzen”.

Endlich geht es wieder in den Wald. Zwar überwiegend nur über Forstwege, aber zumindest ist es hier etwas windstiller. Sehr zu unserer Freude zeigt sich auch langsam die Sonne.

Gerade als wir am Hang und auf dem schmalsten Stück der gesamten Route unterwegs sind, kommt uns eine Frau mit Hund entgegen. Wir versuchen auszuweichen, was wir auch geschafft haben. Während eines kurzen Gesprächs kommt heraus, dass unsere Autos am Parkplatz schon von den Einheimischen bemerkt wurden und natürlich wusste auch die Dame gleich, dass wir auf dem 12-Apostel-Weg unterwegs waren. Kein Wunder, viel Auswahl gibt es hier auch nicht.

Wir kommen an der Getränke-Höhle vorbei, aber heute gibt es hier nichts außer ein paar schönen Eiszapfen. Also geht es weiter.

Die Getränkehöhle am FrankenwaldSteigla 12-Apostel-Weg.
Eiszapfen in der Getränkehöhle.

Endspurt

Obwohl sich der Nebel langsam verzogen hat und ein paar Sonnenstrahlen den Weg auf die Erde gefunden haben, ist auch der letzte Aussichtspunkt heute nicht wirklich der Hammer. Aber es ist wie es ist.

Wäre das Wetter besser gewesen, hätten wir hier sicher nochmal eine Rast eingelegt.

Es geht nochmal über einen Pfad nach unten. Teilweise schlittern wir mehr, als was wir laufen. Aber mit etwas Vorsicht schaffen wir unbeschadet den letzten Teil übers Eis.

Vorsicht bei Glätte und Schnee.
Mal kein Eis, dafür Matsch und Wasser. Julia balanciert gekonnt über die Baumstämme :-).

Die letzten Meter geht es dann über einen breiten Forstweg nach unten. Kurz rätseln wir, woher die schwarzen Punkte, die wie Ruß aussehen, in den Fußstapfen herkommen. Kommt es von verbrannter Kohle? Wie ich später herausfand, handelte es sich hierbei um Schneeflöhe. Hättet ihr das gewusst?

Endspurt. Die letzten Meter auf dem 12-Apostel-Weg.

So schön wie auf dem Bild oben blieb der Weg dann doch nicht, denn unser Auto stand ja auf dem Parkplatz, der noch mit einer dicken Eisschicht bedeckt war. Aber auch das haben wir dann noch geschafft.

Insgesamt waren wir fast 6 Stunden unterwegs. Schnee und Eis haben unser Tempo ganz schön gedrosselt, aber die reine Gehzeit betrug dennoch nur ca. 4 Stunden und 15 Minuten.

Vielen Dank an Julia, die mir einen Teil der Bilder zur Verfügung gestellt hat.

Unser Fazit zum 12-Apostel-Weg im Frankenwald:

Auch wenn mich einige sicher in der Luft zerreißen möchten, so muss ich gestehen, dass mich der 12-Apostel-Weg nicht vom Hocker gerissen hat. Für meinen Geschmack verläuft der Weg zu viel über unbewaldete Anhöhen und auf breiten Wegen (nein, das alles hatte nichts mit dem Wetter zu tun ;-), ich mag einfach Pfade und Wege fernab der Zivilisation lieber). Dennoch freue ich mich natürlich, dass der Weg für die Wahl zum “Schönsten Wanderweg Deutschlands 2021” nominiert wurde. Und das Gute ist ja, dass Geschmäcker verschieden sind und die Auswahl groß ist.

Die Markierung des FrankenwaldSteigla war super. Auch ohne Komoot wusste man eigentlich immer wo es lang geht. Wer vorher noch die Karte am Parkplatz eingesteckt hat, der konnte sich wirklich nicht mehr verlaufen.

Für heiße Sommertage ist die Route nichts, da unterwegs zu wenig Wasserstellen sind und zu viele schattenlose Strecken zurückgelegt werden müssen. Im Winter sind Schneeschuhe (und/oder Grödeln) von Vorteil, weshalb ich die Route eher für die Frühlings- und Herbstmonate empfehlen würde.

Vielleicht bekommt der 12-Apostel-Weg im Herbst nochmal eine zweite Chance, dann gibt es hier natürlich ein Update.

Und jetzt legen wir erstmal die Füße hoch und überlegen beim nächsten Mal sehr gut, ob wir nochmal in den Frankenwald fahren. Denn irgendwie haben wir hier kein Glück mit dem Wetter 😉 – auch bei unserer Tour im Höllental hatten wir schon kein Glück. Aber wie heißt es so schön, “alle guten Dinge sind Drei?!” Wir werden also sicher wieder kommen und dann vielleicht sogar auf dem Fränkischen Gebirgsweg.

Warst Du auch schon auf dem 12-Apostel-Weg im Frankenwald unterwegs? Wie hat es Dir gefallen? Stimmst Du für den 12-Apostel-Weg?

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Comments

  1. Wir sind am 10.01.2021 bei Tiefschnee auf dem 12-Apostelweg gewandert und hatten fantastisches Wetter! 😀 Im Winter ist das Gelände um einiges anspruchsvoller als im Sommer/Frühjahr. Auf jeden Fall für Genusswanderer mit Kondition geeignet.
    Viele Grüße!

    1. Hi Pubea.
      Sorry, irgendwie ging dein Kommentar unter. Wow, bei Tiefschnee? Uns hat der Restschnee schon gereicht und unser Wetter war ja alles andere, als traumhaft :-(. Wir werden dem 12-Apostel-Weg irgendwann noch eine zweite Chance geben;-), dann hoffentlich bei schönem Wetter. Liebe Grüße Andrea und Freya.

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