Wanderung durchs Höllental im Frankenwald

Wandern mit Hund

Bei unserer heutigen Wanderung am Samstag, den 05.09.2020 gab es für uns gleich zwei “Besonderheiten”. Zum einen hatten wir eine neue Wanderbegleitung dabei – diesmal ohne Hund, aber dennoch sehr nett (danke für die nette Begleitung), zum anderen ging es in eine, für uns gänzlich unbekannte Region. Der Frankenwald stand zwar schon länger auf meiner “Liste”, aber irgendwas hielt mich immer davon ab, dort die geplante Tour durchs Höllental und über den (am 12.05.2019) neu eröffneten Felsenpfad zu machen (ich weiß nur nicht, was genau mich abhielt). Umso mehr freute ich mich natürlich darüber, dass Alex die gleiche Idee hatte.

Die Selbitz im Höllental.

Bei unserer Wanderung waren wir sogar kurz in Thüringen, wo wir uns gerade noch rechtzeitig unterstellen konnten, aber dazu später mehr…

Kurzinfo zur Tour:

  • Gesamtlänge in Kilometer: 17,3
  • Höhenmeter gesamt: 500
  • Besonderheiten/Schwierigkeiten: Rundwanderweg; gutes Schuhwerk, gute Grundkondition & Trittsicherheit erforderlich; Absturzgefahr am Hirschsprung (Hunde anleinen); Naturschutzgebiet (= Leinenpflicht); 2 Gittertreppen am Felsenpfad; nicht kinderwagen-/hundebuggygeeignet; Vorsicht bei Nässe!; Wasserstellen für Hunde gibt es an der Selbitz (wird am Teufelssteg und Jungfernsteg überquert) und an der Saale (hier kommt man am besten auf der thüringer Seite hin), für die Strecken dazwischen sollte man genug Wasser mitnehmen; Wegearten: teils steile, felsige Pfade (mit Steintreppen), wenig Asphalt, teils Forst-/Schotterwege;
  • Einkehrmöglichkeiten: Gasthaus Hirschsprung (liegt nicht direkt auf der Route, nur durch Umweg zu erreichen), in Blankenstein, in Blechschmidtenhammer (bitte Öffnungszeiten beachten!) 
  • Highlights: Naturlehrpfad, Teufelssteg, Jungfernsteg, Aussichtspunkt König-David, Hirschsprung, Wiedeturm, Drachenfelsen mit Aussicht zum Hirschsprung, Felsenpfad
  • Frequentierung: am Parkplatz tummelten sich einige Leute, welche sich unterwegs kaum blicken ließen; teilweise waren wir auch allein auf den Wegen, vor allem auf dem Felsenpfad war kaum jemand.
  • Varianten: Tour kann mit, oder gegen den Uhrzeigersinn gegangen werden. Der Felsenpfad kann auf “normalem” Weg unterhalb umgangen werden. Tour kann abgekürzt werden
  • Start: Wanderparkplatz Höllental, Humboldtstraße 25, 95119 Naila (Hölle)
  • Ziel: = Start

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Start am Wanderparkplatz Höllental

Am Parkplatz Höllental in Hölle.

Wir hatten uns zwischen 10 und 10:30 Uhr verabredet. Startklar waren wir dann gegen 10:15 Uhr. Am Parkplatz nieselte es leicht, aber der Regen wurde dann doch etwas stärker und so packten wir erst einmal die Schirme aus.

Nach kurzer Orientierung stapften wir in Richtung Wald-Erlebnispfad und dort ging es über eine Treppe nach oben. Schon zu Beginn ist etwas Trittsicherheit gefragt, denn es geht über einen schmalen Pfad weiter. Durch den Regen ist der Weg ein bisschen rutschig, aber wir kommen oben an.

Der Wald-Erlebnispfad im Höllental.

Wir folgen dem Pfad weiter und gelangen zum Rebecca Stollen. Dieser ist leider verschlossen. Da wir gerade erst losgelaufen sind und sowieso alles nass ist, lassen wir den Picknickplatz links liegen.

Der Rebecca Stollen. Leider verschlossen.

Nach dem Rebecca Stollen folgen wir dem teils abenteuerlichen Naturlehrpfad (Pfad ist hier auch definitiv das richtige Wort) noch ein paar 100 Meter, bis es dann wieder nach unten an die Selbitz geht.

Auf dem Naturlehrpfad (Wald-Erlebnispfad) im Höllental. Teils wirklich sehr abenteuerlich, vor allem weil es heute regnet.
Die Selbitz im Höllental.

Über den Teufelssteg und den Jungfernsteg

Zuerst führt unser Weg über den Teufelssteg. Einer Sage nach, soll hier der Teufel leibhaftig gesehen worden sein – puh, welch ein Glück, dass wir ihn nicht gesehen haben.

Über den Teufelssteg geht es auf die andere Seite der Selbitz.
Der Teufelssteg im Höllental.

Jetzt sind wir auf dem Frankenweg angelangt, wessen Markierung uns auf unserer Tour immer wieder “begegnen” wird.

Über einen breiten Schotterweg (Radweg) geht es weiter. Wir laufen unter einer alten Eisenbahnbrücke hindurch, am Wasserkraftwerk Höllenthal (ja, das schreibt man wirklich mit “h” ;-)) vorbei und überqueren erneut die Selbitz. Diesmal über den Jungfernsteg.

Der Jungfernsteg im Höllental.

Nun biegen wir zuerst nach rechts auf den Röhrensteig ab, kommen am Wasserturm vorbei und halten uns dann links. Über Treppen geht es wieder nach oben.

Wir erreichen die Stelle, an welcher die Hängebrücke geplant ist und unterhalten uns kurz mit einem Geschwisterpärchen. Ein Foto darf natürlich auch nicht fehlen (wer weiß, wie lange man noch die Möglichkeit für solch ein Bild, ohne Brücke, hat?).

Hinter uns soll angeblich die Hängebrücke übers Höllental mal hinkommen.

Aussicht König-David und Hirschsprung

Um zum Aussichtspunkt König-David und zum Hirschsprung zu gelangen, ist ein kleiner Abstecher notwendig. Wir biegen links ab und gelangen zuerst zur Aussicht König-David. Hier gibt es zwei Bänke, aber diese nutzen wir nicht. Wir knipsen nur kurz ein paar Bilder und machen uns weiter auf den Weg.

Aussicht ins Höllental vom Aussichtspunkt “König David”.
Auf dem Aussichtspunkt “König David”.

Der Pfad führt uns etwas bergab. Teilweise brauchen wir sogar schon unsere Hände. Und plötzlich sehen wir einen Hirsch. Aber keinen echten, sondern den Hirsch des berühmten Denkmals “Hirschsprung”. Warum Hirschsprung? – Einer Sage nach konnte ein Hirsch hier nur seinem Jäger entfliehen, indem er den Sprung in die Schlucht hinunter wagte. Nun, ehrlich gesagt hätte ich hier nicht hinab springen wollen… 

Hirschsprung im Höllental.
Alex wagt den Abstieg zum Hirschsprung – trotz Höhenangst.
Freya war natürlich auch beim Hirschsprung. Sie kennt keine Höhenangst ;-).
Auf dem Weg zum Hirschsprung sollte man trittsicher und auch ein wenig schwindelfrei sein. Aber es hat sich gelohnt.

Nun müssen wir die ca. 500 Meter wieder zurück. Ging es da wirkich so steil runter? – denken wir uns beide?

Ach, wie schön ist es, auf einem ebenen Forstweg zu laufen… Ein bisschen die Füße entspannen und nicht aufpassen müssen, wo man hintritt.

Wir folgen dem Forstweg in Richtung Blankenberg und gelangen zum Wiedeturm. Ein 18,5 Meter hoher Turm, welcher frei begehbar ist. Hoch – ja, nein, vielleicht?

Der Wiedeturm.

Wir entscheiden uns für “Ja”, obwohl ich schon ein leicht mulmiges Gefühl hatte (zum Glück waren es keine Gittertreppen, durch die man durchsehen konnte). Von oben hat man einen tollen Ausblick auf die Papierfabrik Blankenstein.

Gerade als wir oben waren, begann es wieder zu regnen. Also schnell wieder runter und natürlich hörte es auch gleich wieder zu regnen auf – tsss.

Ausblick vom Wiedeturm auf die Papierfabrik.

Auf nach Thüringen

Nun geht es bergab. Wir treffen auf den Fränkischen Gebirgsweg – kein Wunder, sind wir doch in der Nähe des Startpunkts von Frankenweg und Fränkischen Gebirgsweg (beide Wege beginnen am Rennsteig in Untereichenstein). Der süße Duft von Springkraut weht uns in die Nase und hier wird man gleich wieder zum Kind. Habt ihr auch immer die Knospen zerdrückt, weil die so lustig platzen?

Wir überqueren eine Straße, folgen nebenan einem Pfad entlang der Saale und erreichen eine Brücke. Hier ist der Übergang nach Thüringen. Einmal drüber und zack – sind wir auf thüringer Boden.

Auf gehts nach Thüringen.

Von nun an wandern wir ein paar Kilometer im Naturpark Thüringer Schiefergebirge – Obere Saale und das auch noch auf Bahnschienen (oh Schreck).

Willkommen im Naturpark Thüringer Schiefergebirg – Obere Saale.
Ob diese kleinen Wagons noch über die Schienen gezogen werden?
Betreten der Schienen auf eigene Gefahr! Das kann ja was werden.
Versuchsstollen Eisenocker.

Nach ca. 1,5 Kilometer verlassen wir die Strecke über die Bahnschienen. Der Himmel verdunkelt sich zunehmend. Gerade als wir in Blankenstein ankommen, beginnt es erneut zu regnen. Wir entschließen uns, uns für die (zum Glück nur 20 Minuten) unterzustellen.

In Blankenstein kam der Regen.

Als der Regen aufhörte, ging es auf dem Frankenweg noch ein Stück durch Blankenstein und dann weiter nach Blechschmidtenhammer. Hier findet man eine schöne Lokomotive, sowie das Info-Zentrum des Naturpark Frankenwald. Wann wir wieder über die Grenze nach Bayern gewandert sind, haben wir scheinbar gar nicht mitbekommen…

Am Bahnhof in Blankenstein.
Sooo schön.

Bei der Stempel-Station “Bayern-Entdecker” holen wir uns einen Stempelpass und natürlich unseren ersten Stempel und dann gehts weiter.

Der Bayern-Entdecker Stempelpass.
Übersicht der Stempelstationen.
Und unser erster Stempel im Bayern-Entdecker Stempelpass.

Über den Felsenpfad zurück zum Parkplatz

Als wir Blechschmidtenhammer hinter uns ließen, mussten wir uns dann kurz vor der Selbitzmühle entscheiden. Talweg oder Felsenpfad?

Tafel am Einstieg zum Felsenpfad.

Natürlich ging es auf den Felsenpfad – Talweg kann ja jeder…

Also ging es mal wieder nach oben, um anschließend über einen Pfad am Hang entlang zu laufen. Dann erreichten wir einen etwas breiteren Weg, welchem wir nach rechts zum Drachenfelsen folgten.

Auf dem Drachenfelsen. Von hier aus kann man zum HIrschsprung schauen. Mich faszinierte der Nebel, welcher sich langsam ins Tal schob, aber viel mehr.
Blick zum Hirschsprung vom Drachenfelsen aus.

In stetigem Auf und Ab geht es am Hang entlang. Manchmal gibt es Tafeln am Wegrand, welche die Entstehung des Diabas (Vulkangestein) erklären.

Der Felsenpfad ist wie ein Lehrpfad angelegt.

Im Fernseh hatte ich einmal eine Reportage über den Felsenpfad gesehen und fragte mich schon die ganze Zeit, wo denn die Gittertreppen sind, bis wir auf einmal davor standen. Freya kennt solche Treppen zum Glück und meisterte auch diese problemlos.

Da soll ich runter?
Na, dann mal los.
Dann ging es auch wieder nach oben.
Und noch ein Stück weiter hoch.

Es ging durch einen düsteren Abschnitt wieder leicht nach unten. Bei einer Abzweigung entschieden wir uns dann jedoch für den weiteren Abstieg zum Talweg. Von hier aus ging es gemütlich bis nach Hölle zurück, einmal noch die Selbitz überquert und schon waren wir wieder am Parkplatz.

Über den gemütlichen Talweg gelangen wir zurück zum Ausgangspunkt.

Insgesamt waren wir 8 Stunden unterwegs. Die reine Gehzeit für die Tour betrug 4 Stunden und 15 Minuten. Und wie hat uns unser erster Ausflug in den Frankenwald gefallen?

Fazit zu unserer Wanderung im Höllental:

Wir kommen auf jeden Fall wieder in den Frankenwald, dann vielleicht sogar auf einen der Trekkingplätze. Die Tour durchs Höllental ist definitiv empfehlenswert und wem die Strecke zu lang ist, der läuft einfach bis zum Hirschsprung und dann wieder zurück. Es gibt zahlreiche Wege.

Ich vermute, dass aufgrund des “durchwachsenen” Wetters wenig los war. Bei besseren Wetterverhältnissen ist am Wochenende bestimmt mehr los. Der Mix aus Trails und Schotter-/Forstwegen hat uns sehr gut gefallen. Da man viel am Hang unterwegs ist, kommt man nicht allzu oft ans Wasser, weshalb unbedingt genug Wasser für den/die Hund/e mitgenommen werden muss. Direkte Einkehrmöglichkeiten haben wir keine gefunden, bzw. hatten wir bei den wenigen den Eindruck, als wären sie geschlossen.

Wenn der eigene Vierbeiner keine Gittertreppen geht, so ist der Felsenpfad nicht die richtige Wahl. Wählt dann lieber den Talweg. Abenteuerlustige (die obendrein dann aber auch trittsicher sein müssen, vor allem bei Nässe) kommen bei dieser Tour auf ihre Kosten.

Bis bald lieber Frankenwald!

Weitere Impressionen:

Schön war’s – unsere Tour im Frankenwald.
Bis zum nächsten Mal “Draußen bei uns im Frankenwald”!
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