Schneeschuhtour zum Nußhardt-Gipfel – leicht und anfängerfreundlich

Schneeschuhwandern mit Hund im Fichtelgebirge

Endlich hat es im Fichtelgebirge so richtig geschneit. Was den Skiliften nichts bringt, da sie coronabedingt immer noch nicht öffnen dürfen (und auch wir sind erst seit gestern wieder „frei“, da die 15-km-Regelung aufgehoben wurde), erfreute uns als Schneeschuhwanderer umso mehr. Unberührte Wege, auf welchen gut 50 – 60 cm Schnee lagen, warteten auf uns. Was jedoch nach Winterwonderland pur klingt, war auch ganz schön anstrengend (uff). Denn es war unsere erste richtige Schneeschuhtour und ich testete auch zum ersten Mal meine neuen Schneeschuhe. Eeeeendlich (freu, freu, freu)! Diese lagen nämlich seit dem „Winter“ 2019/2020 neu und ungenutzt rum, weil wir absolut keinen Schnee hatten.

Aber jetzt geht’s ja endlich los und zwar mit toller Begleitung, jeder Menge Spaß und gaaaanz viel Schnee. Unsere Route für den heutigen Tag (Montag, den 25.01.2021) war ursprünglich etwas länger geplant… Da wir jedoch am Vortag schon knappe 19 km gelaufen sind (und das war bei dem hohen Schnee ohne Schneeschuhe echt kein Spaß ;-)), entschieden wir uns für die etwa 5 km lange Runde zum Nußhardt und diese Entscheidung haben wir nicht bereut. Neugierig? Dann komm doch mit.

Allgemeine Infos zur Tour:

  • Gesamtlänge in Kilometer: 5,3
  • Höhenmeter: 180
  • Besonderheiten/Schwierigkeiten: Rundtour; ohne Schneeschuhe kein Durchkommen; Grödeln für den Abstieg von Vorteil; Leinenpflicht am Nußhardt (Naturschutzgebiet); Vorsicht vor Schneebruch, Felsspalten oder Kanten, die unter dem Schnee nicht erkennbar sind;
  • Wegearten: überwiegend Tiefschnee, teils ausgetretene Pfade im Schnee, wenig geräumte Wege
  • Schneehöhe: ca. 50 – 65 cm
  • Highlights: Nußhardt-Gipfel
  • Einkehrmöglichkeiten: Seehaus
  • Start: Parkplatz Seehaus; B303, 95686 Neubauer Forst-Nord (liegt ca. auf Höhe des Fichtelsees auf der linken Seite, von Bischofsgrün kommend)
  • Ziel: = Start
  • Varianten: Tour kann mit und gegen den Uhrzeigersinn gegangen werden. Die Route kann verlängert werden, wenn man z. b. noch zum Schneeberg läuft.
  • Frequentierung: gering (wir haben auf der Tour selbst nur 4 Personen getroffen. Erst zum Ende hin kamen uns mehr Leute entgegen).

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Start am Parkplatz Seehaus

Gegen 11 Uhr kamen wir am Parkplatz an. Die Nacht hatten wir in unserem Waldhäuschen im Fichtelgebirge verbracht und somit war die Anfahrt kurz. Gleich hinter den Schneehaufen am Parkplatz lag unser Weg. Dieser war zwar schon etwas „ausgetreten“, aber wir schnallten trotzdem die Schneeschuhe unter unsere Füße.

Nach ca. 260 Meter verließen wir den gespurten Weg nach links und waren dann doch kurz froh, die Schneeschuhe anzuhaben. Es ging knapp 20 Meter durch kniehohen Schnee und dann auf einen geräumten Fahrweg. Hier zogen wir die Schneeschuhe aus, denn ohne kommt man dann doch etwas schneller voran. Vor allem, wenn es bergauf geht.

Bei der nächsten Kurve folgen wir nicht mehr dem geräumten Weg, sondern biegen links ab. Ab hier heißt es wieder „Schneeschuhe an“, denn eine Spur gibt es nicht.

Winterwonderland im Fichtelgebirge.

Freya versucht durch den tiefen Schnee zu stapfen, merkt aber schnell, dass es für sie sehr anstrengend ist. Der Schnee ist höher als ihre Beine.

Claudia, unsere Begleitung ist so nett und läuft voraus. So kann Freya in ihren Spuren laufen. Was jedoch auch nicht so einfach ist, weil Freya trotzdem noch etwas tiefer einsinkt.

Schneeschuhspuren – hier kann der Vierbeiner schon etwas leichter laufen.

Wir genießen die Ruhe und den Anblick einer geschlossenen und unberührten weißen Schneedecke. Es ist herrlich still – aufgrund des Lockdown, welcher nun schon mehrere Wochen anhält, sind nur wenige Autos und LKW´s auf der relativ nahen B303 unterwegs.

Freya versucht beim Schneeschuhwandern ausnahmsweise nicht ständig zu überholen ;-).
Schneeschuhwandern mit Hund im Fichtelgebirge. Eine tolle Sache.

Durch einen märchenhaften Wald und nach einem kurzen Anstieg zum Nußhardt

Nachdem wir knapp 1,1 Kilometer selbst unseren Weg spuren mussten, war es jetzt etwas einfacher. Hier ist schon jemand gelaufen und wie es aussieht, ebenfalls mit Schneeschuhen. Manchmal ist es zwar schwierig, direkt in die „Fußstapfen“ zu treten, aber zumindest für Freya ist es ein bisschen einfacher zu laufen, da sie nicht bis zum Hals im Schnee steckt.

Claudia und ich spüren unsere Beine ganz schön, die gestrige Tour steckt noch in den Knochen und den Schneeberg und den Haberstein hätten wir heute sicher nicht geschafft. Also ab nach oben, um dem Nußhardt ein Stück näher zu kommen.

Ein realtiv kurzer Anstieg, der mit Schneeschuhen aber nicht so einfach ist.

Bei der nächsten Kreuzung folgen wir dem Wegweiser zum Nußhardt und es geht nochmal bergauf. Allerdings fühlt es sich fast an wie in einem Märchen. Die Äste der Fichten hängen tief – kein Wunder, bei diesen Schneemassen. Obwohl wir viel im Fichtelgebirge wandern, ist mir dieser Weg noch unbekannt.

Hinter uns macht sich eine Tourenskigeherin bemerkbar – bisher die einzige Person, der wir begegnet sind und das, obwohl wir schon fast 2 Stunden unterwegs sind.

Mit Schneeschuhen und Hund auf dem Weg zum Nußhardt.

Der Nußhardt

Nach 2 Stunden und 2,9 km (was für ein wahnsinns Durchschnitt – lach) erreichen wir unser Highlight. Der Nußhardt ist mit seinen 972 m der dritthöchste Berg im Fichtelgebirge. Hier waren wir mittlerweile schon oft, aber noch nie im Winter. Wie es hier ohne Schnee aussieht, könnt ihr hier und hier sehen. Ich erkenne diesen Ort kaum wieder. Bei der Sitzgruppe ist nur noch der Tisch erkennbar, die Bank ist völlig eingeschneit. Und auch das Naturschutzgebiet-Schild verschwindet bald unter der weißen Pracht.

Der Nußhardt unter einer dicken Schneedecke.

Da wir zu faul waren, unsere Schneeschuhe auszuziehen und ja immer noch die leicht schmerzenden Beine im Hintergrund da waren, blieben wir diesmal unten. Stattdessen machten wir eine kurze Pause, bevor es weiter ging.

Neben dem Tisch befinden sich eigentlich auch Bänke. Diese sind jedoch fast völlig eingeschneit.

Über den Höhenweg zum Seehaus

Über den Höhenweg geht es weiter zum Seehaus. Auch dieser Weg, der mir durchaus sehr bekannt ist, zeigt sich in einem völlig anderen Bild. Die großen Granitblöcke sind kaum zu erkennen und die wenigen Treppenstufen bemerken wir gar nicht, als wir uns durch die „Schneebälle“ hinabschlängeln.

Im Sommer führt der Weg zwischen riesigen Felsblöcken hindurch.
Schnee soweit das Auge reicht.

Nun ist die Route wieder etwas ausgetreten und wir kommen etwas schneller voran. Die Schneeschuhe behalten wir dennoch an. Uns kommen drei weitere Schneeschuhwanderer entgegen und wir unterhielten uns kurz. Den Dreien macht es auch richtig viel Spaß – so wie uns.

Vom Seehaus über den Mittelweg zurück zum Ausgangspunkt

Am Seehaus angekommen, tauschten wir unsere Schneeschuhe gegen Grödeln. Denn ab jetzt geht es relativ steil bergab und das auf einem geräumten Weg. Normalerweise kann man im Seehaus einkehren, aktuell leider nicht.

Bei solchen Wegen sind Grödeln die bessere Wahl.

Am Wegrand entdecken wir noch einen kleinen Tümpel, welcher sich in dieser Jahreszeit von seiner schönsten Seite zeigt und dann sind wir auch schon wieder am Parkplatz.

Insgesamt waren wir 3 Stunden unterwegs. Die reine (Schneeschuh)Gehzeit lag bei etwa 1 Stunde und 15 Minuten.

Fazit:

Die Route ist super für Einsteiger geeignet. Es gibt keine schwierigen Passagen. Der Mix zwischen gespurten, nicht gespurten und geräumten Wegen bringt Abwechslung und Spaß. Für den Abstieg würde ich definitiv Grödeln empfehlen, da dieser teils steil und auch mal rutschig ist. Wir hatten auf jeden Fall eine tolle Tour und hoffen auf weitere Schneeschuhwander-Möglichkeiten.

Auf dem Mittelweg geht es vom Seehaus zum Parkplatz hinab.

Was ist euer Hobby im Winter? Seid ihr auch schon Schneeschuhwandern gewesen? Hat es euch gefallen? Ich bin auf eure Kommentare gespannt!

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