Ich bin ja stets auf der Suche nach neuen Wandergebieten. Bei einer Recherche für unseren ersten Minicamper-Trip (geplant für Mai/Juni) stieß ich auf die Schwäbische Alb. Da ich aber nicht solange warten wollte, ging es am 12.03.2020 nach Blaubeuren im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg. Genauer gesagt ging es auf den Eiszeitjägerpfad, dieser ist einer von insgesamt 4 Eiszeitpfaden.
So viel verrate ich euch schon mal, es war definitiv nicht der letzte Besuch auf der Schwäbischen Alb, denn ich war/wir waren „Wow-Wau-Wow“ beeindruckt von der herrlichen Landschaft. Jetzt gibts den kompletten Bericht zu unserer Wanderung.
Infos zur Tour:
- Gesamtlänge in Kilometer: 9,3
- Höhenmeter: 433
- Besonderheiten/Schwierigkeiten: Rundwanderweg; festes Schuhwerk empfohlen; Vorsicht bei Nässe, die Wege können teils ziemlich rutschig werden; genug Wasser für den Hund mitnehmen, es gibt nur bei Weiler einen Bach; es gibt ein paar Treppen, aber keine Gitter; die Brillenhöhle ist leider verschlossen und nur von außen einsehbar; Kletter- und Betretungsverbot der Felsen am Geissenklösterle und den umliegenden Felsen; nicht kinderwagen-/hundebuggygeeignet; es müssen teils Straßen und Bahngleise überquert werden, diese sind jedoch mit Ampeln/Schranken versehen; Wegearten: teils schmale Pfade am Hang – Vorsicht wo man hintritt, wenig Teerstraße, Schotter- bzw. Forst-/Feldwege; Einkehrmöglichkeiten: in Blaubeuren oder direkt am Weg in der Waldgaststätte Schillerstein Öffnungszeiten beachten; Frequentierung: wir haben nur wenige Personen getroffen (2 Radfahrer, 1 Hund, 7 Spaziergänger), waren jedoch auch unter der Woche – am Wochenende könnte durchaus mehr los sein
- Highlights: Brillenhöhle; Küssende Sau; Günzelburg; Geissenklösterle;
- Varianten: Tour kann auch umgekehrt gegangen werden; Route kann abgekürzt werden
- Start: Bahnhof in 89143 Blaubeuren (im hinteren Bereich bei P+R parken, bei den vorderen Parkplätzen gilt 1 Stunde mit Parkscheibe)
- Ziel: = Start
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(Kilometer- und Höhenmeterangaben stammen von der Internetseite der Schwäbischen Alb – Komoot hat teilweise das GPS verloren und deshalb nicht jede Kurve aufgezeichnet.)
Start mit kleinem „Hindernis“
Gegen halb 11 starteten wir am Blaubeurer Bahnhof unsere Tour. Wir liefen am Bahnhof vorbei, überquerten bei der Fußgängerampel die Straße und gingen links. Hier stießen wir auch schon bald auf die Wegmarkierung (gelber Kreis auf weißem Untergrund), welche uns die gesamte Tour begleitet.
Ein paar Treppenstufen hinauf, wieder links und wir verlassen den Ort und wandern auf einem Pfad weiter.
Freya bleibt plötzlich stehen, schaut nach hinten und schon kommt ein fremder Hund angesprungen… Zum Glück reagierten beide Hunde (mehr oder weniger) freundlich aufeinander, aber als der fremde Hund etwas zu aufdringlich wurde, packte ich ihn ersteinmal am Geschirr und hielt in fest. Freya bekam die Leine lang. Ich rief ein paar Mal „Hallo, vermisst hier jemand seinen Hund?“ – nichts passierte. Plötzlich tauchte eine Frau auf und ich fragte „vermissen sie ihren Hund?“ – sie bejahte und ich „überreichte ihr ihren Hund. Na super, wenn das so weitergeht, kanns ja eine tolle Tour werden, dachte ich mir und wir gingen weiter.
Der Pfad ist toll. Felsen, Felsen und nochmal Felsen. Dazu Frühlingsboten wie kleine Blümchen am Wegrand und natürlich Sonne – das lässt das Wanderherz höher schlagen.
Wir gehen weiter und erreichen den Abzweig zur Brillenhöhle.
Brillenhöhle
Da es die letzte Zeit fast nur bergauf ging, überlegte ich kurz, ob ich den Anstieg zur Brillenhöhle wirklich auf mich nehmen will… Aber wenn wir schon da sind, müssen wir natürlich hoch. Vor allem ich als Höhlenliebhaber ;-).
Leider ist die Brillenhöhle nicht begehbar, sondern mit einem großen Metallgitter verschlossen. Ein Blick durch die Gitter lässt erahnen, dass hier wohl oft mit Lagerfeuer „campiert“ wurde. Somit gingen wir wieder hinunter zum Weg und folgten diesem weiter.
Wir erreichen die Felsformation Küssende Sau.
Die Küssende Sau
Na, wer erkennt sie – die Küssende Sau? Ich habe es tatsächlich erst Zuhause auf den Fotos erkannt.
Dennoch fand ich diesen Wegabschnitt besonders schön. Durch einen Felsbogen führt der Weg zu anderen Felsen weiter.
Sind das Dohlen? – Ich weiß es nicht. An einem riesigen Felsen (wenn ich mich nicht täusche, müsste es der Kreuzfels sein) mit einem Wegweiser zu den Klettersteigen, fliegen viele schwarze Vögel und landen immer wieder in der Felswand. Schön!
Es geht immer noch bergauf, aber die Steigung ist relativ angenehm und die Freude, draußen zu sein, ist einfach zu groß. Ab und zu muss ich dann doch aufpassen, dass ich auf dem feuchten Boden nicht ausrutsche. Schließlich habe ich knapp 16 Kg auf dem Rücken. Die heutige Tour ist nämlich auch eine „Testtour“ für einen neuen Trekkingrucksack.
Als wir die Günzelburg erreichten, wurde der Weg flacher.
Die Günzelburg
Bei der Günzelburg handelt sich um eine Ruine einer, aus dem 13. Jahrhundert stammenden, Felsenburg. Über Steinstufen gelangt man nach oben und der Ausblick ist gigantisch.
Wir folgen dem Weg unterhalb der Stufen nach links weiter und es geht steil bergab. Ich muss schon wieder aufpassen, wo ich hintrete und bleibe lieber immer wieder stehen, um die schöne Landschaft zu bestaunen.
Am Ende des Pfads gelangen wir auf einen breiten und ebenen Weg und bei der nächsten Bank machen wir eine kleine Pause und lassen uns erstmal die Sonne „auf den Pelz“ scheinen. Dann gehen wir weiter und erreichen die Ortschaft Weiler.
Da die Markierung auch hier immer wieder auftaucht, kann man sich kaum verlaufen. Wir laufen ein Stück durch den Ort, überqueren eine Straße und die Bahngleise (Ampel und Schranke vorhanden) und Freya gönnt sich anschließend eine kleine Abkühlung im Bach.
Wir nutzen die nächste Brücke und stehen vor einem Trockenhang mit riesigen Felsen und oberhalb auch einigen Kiefern und Buchen. Das Bild ist ein richtiger Kontrast, im Vergleich zum Buchenwald, welchen wir vorher hatten.
Unterhalb des Hangs folgen wir links dem Feldweg, bis es rechts über einen Pfad nach oben geht. Vorbei an Felsen geht es zum Geissenklösterle.
Das Geissenklösterle
Das Geissenklösterle oder auch Geißenklösterle ist eine Halbhöhle. Sie ist ein Bestandteil des UNESCO-Welterbe. Neandertaler nutzten das Geissenklösterle wohl, ebenso wie die vorher genannte Brillenhöhle, bereits als Lagerplatz. (Quelle: wikipedia)
Da es mittlerweile wieder ziemlich windig wurde, gingen wir nicht ganz bis zur Höhle hoch, sondern setzten unsere Wanderung auf dem schmalen Pfad fort. Es folgte ein, teils steiler Aufstieg bis wir schließlich wieder auf einen breiten Forstweg kamen. Hier hielten wir uns links und es ging etwas flacher weiter.
Der Markierung folgend ging es über einen etwas breiteren Pfad durch den Staatsforst und nach einiger Zeit erreichten wir die Waldgaststätte Schillerstein, wo wir jedoch nicht einkehrten.
Es ging links weiter und ein Pfad führt einen auf den Weg zum Schillerstein, welchen wir jedoch nicht mehr besuchten, sondern den Forstweg nur kreuzten um über den Pfad weiter hinab zu steigen.
Am Ende erreichten wir die Straße, überquerten diese und gelangten zurück zum Ausgangspunkt.
Die reine Gehzeit beträgt etwa 2,5 – 3 Stunden (auch wenn Komoot da anderer Meinung ist). Dank der vielen Eindrücke, Ausblicke und der herrliche Landschaft waren wir am Ende doch über 4 Stunden unterwegs.
Fazit zur Tour:
Auch wenn die Brillenhöhle nicht frei begehbar ist, ist die Tour wunderschön und ich kann sie euch wirklich empfehlen. Diese Wanderung ist auch für Personen geeignet, welche nicht soooo viel Kondition haben, aber dennoch gerne draußen sind. Nehmt euch ausreichend Zeit und für euren Vierbeiner genug Wasser mit und dann los ins Abenteuer. Das einzige, was mich persönlich etwas gestört hat, ist die Nähe zur Ehinger Straße, welche ab und an doch ziemlich zu hören ist. Aber die vielen positiven Eindrücke rücken diesen Punkt ins Abseits.