See, Höhle, Gipfel – Rundwanderung im Fichtelgebirge mit Hund

Während meiner digitalen Streifzüge durch verschiedene Wandergebiete stieß ich auf eine Tour im Fichtelgebirge. Die Bezeichnung lautet dort ein wenig anders, aber ich nenne die Tour „See, Höhle, Gipfel – eine Tageswanderung im Fichtelgebirge“.

Die „See, Höhle, Gipfel – Tageswanderung im Fichtelgebirge“ ist eine sehr abenteuerliche Tour – nicht nur für uns, sondern auch für unsere Vierbeiner. Ein grandioser Ausblick, bizarre Felsformationen, Seen und kleine Bäche warten auf euch. (Diese Tour war eine unserer Teststrecken für unsere 12-Gipfel-Tour im Fichtelgebirge. Mehr dazu findet ihr hier).

Wenig abenteuerlich verlief die Anreise (was nicht heißen soll, dass das schlecht ist). Der Wanderparkplatz Seehaus ist leicht zu finden. Von Bischofsgrün kommend, liegt er auf der linken Straßenseite an der B303, kurz nach dem Abzweig Richtung Fichtelberg.

Das Wetter meinte es gut mit uns – zumindest kein Regen und auch nicht ganz so heiß.

Infos zur Tour:

  • Gesamtlänge: 18,1 km
  • Höhenmeter: 430
  • Besonderheiten/Schwierigkeiten: steile Treppen in der Höhle, beim Durchqueren der Höhle ziemlich eng – ein großer sperriger Rucksack muss vom Rücken genommen und anderweitig nach oben transportiert werden (ich habe ihn vorn getragen), nicht Kinderwagen-tauglich, Gittertreppen auf den Prinzenfelsen, Rundtour, Einkehr im Seehaus, Silberhaus oder am Fichtelsee möglich (Öffnungszeiten unbedingt vorher erfragen)
  • Start: Wanderparkplatz Seehaus
  • Koordinaten: Geographisch: 50.027711, 11.857623
  • UTM: 32U 704665 5545625
  • Ziel = Start

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Jetzt aber los!

Wir starten und überqueren die B303. Dank der Fußgängerampel ist das auch kein großes Problem. Hier geht es auf einem breiten, aber schönen Weg in Richtung Fichtelsee.

Der Fichtelsee.

Am See biegen wir links ab und gehen kurz über einen Holzbohlenweg. Wir folgen ein Stück dem Ufer des Fichtelsees, bis wir nach 1,3 km wieder links dem Weg folgen. Hier findet sich ein Hinweis (Naturwaldreservat Fichtelseemoor), dass es sich um ein Gebiet handelt, in welchem sich die Natur (weitestgehend) selbst überlassen ist – das gefällt mir gut, denn es gibt nur noch wenige Landschaftsbereiche, in denen dies zugelassen wird.

Nach 500 Meter kommen wir an eine Kreuzung, bei welcher wir geradeaus weiterlaufen. Von einem kleinen Waldpfad geht es nun auf einem Schotterweg weiter.

Es geht ein Stück parallel zur B303. Die bekommt man aber kaum mit – der Wald dämpft jeglichen Straßenlärm. Wir bleiben auf dem Hauptweg, überqueren die Straße nach Fichtelberg und folgen dem Weg weiter. Wir erreichen nach etwa 5,5 km den Neuweiher. „Endlich Abkühlung“, denkt sich Freya und nimmt erst einmal ein Bad im See. Der Picknick-Platz lädt für eine Pause ein und die gönnen wir uns auch – kurz zumindest, denn es warten noch einige Kilometer auf uns.

Picknick-Platz am Neuweiher.

Vom Neuweiher folgen wir dem Weg rechts und kommen zur Straße Richtung Nagel. Diese überqueren wir wieder und es geht auf einem Waldweg weiter. Anfangs folgen wir ihm Richtung Nagler See, halten uns dann aber links. Nach ca. 10 km erreichen wir die Abzweigung zur Girgelhöhle. (Hinweis: die Höhle kann auch umgangen werden, wenn man dem Weg geradeaus folgt. Der Abstecher zur Höhle lohnt sich aber auf jeden Fall – vor allem wenn man mit Kindern wandert.)

Die Geschichte zur Gigelhöhle fasziniert mich immer noch – welch ein Gefühl muss dieser Mensch gehabt haben, während er dort gewohnt hat?

Zuerst hab ich mich durch den engen Eingang in die Höhle gequetscht. „Sieht ganz nett aus und wo geht es dahin? Komme ich von hier vielleicht wieder raus?“, dachte ich mir. Satz mit X – war wohl nix. Hier ist kein Durchkommen… „Aber irgendwie muss ich doch zu dem Felsenlabyrinth kommen„… Freya steht schon wieder richtig. Wie macht dieser Hund das? Immer, wenn ich erst überlegen und schauen muss, weiß sie schon, wo der richtige Weg weitergeht.

Als hätte sie den weißen Pfeil gesehen – Freya kennt schon den richtigen Weg.

Nachdem ich 14 kg Gepäck auf dem Rücken hatte (es sollte ja als Teststrecke so realistisch wie möglich sein) ließ ich den Rucksack vorerst stehen und begutachtete die Situation… welche sich schnell als ziemliche Quälerei herausstellte. „Wie soll ich mit meinem Rucksack durch dieses enge Loch passen?“ Als erstes brachte ich Freya und die Kamera nach oben.

Die Treppen durch die Girgelhöhle nach oben. Steil, schmal und überhaupt ist da alles ziemlich eng.

Dann ging es wieder die Treppen nach unten. Den Rucksack nahm ich vor den Bauch. „So sollte es klappen“ und so hat es auch geklappt. Der abenteuerlichste Teil ist mit der Kraxelei durch die Girgelhöhle „erledigt“.

Ein kleines Felsenlabyrinth oberhalb der Girgelhöhle.

Wir durchqueren das Felsenlabyrinth und folgen dem Pfad wieder auf einen breiten Weg. „Eine Bank“ dachte sich Freya und steuerte sofort darauf zu. Nach einer kurzen Pause bei der Bank unter einem schattenspenden Baum ging es – vom vorherigen Weg kommend – zuerst geradeaus und dann links, weiter zum Prinzenfelsen. Nach kurzem Genuss der schönen Aussicht geht es weiter.

Gittertreppen am Prinzenfelsen.
Gittertreppen. Für Freya kein Problem.
Aussicht vom Prinzenfelsen.

Wir machen uns auf den Weg zum Silberhaus. Hier kann man einkehren und sich eine Pause gönnen. Infos zu den Öffnungszeiten findet ihr unter https://www.silberhaus-fichtelgebirge.de/.

Der Weg zum Silberhaus.

Wir stehen wieder vor der B303 und müssen auf die andere Straßenseite. Dank einem Tunnel für Fußgänger und Radfahrer haben wir dies gefahrlos geschafft. Nun kommt der Anstieg zum Plattengipfel. Schilder deuten auf ein Wildschutzgebiet hin und verweisen auf das Wegegebot und Leinenpflicht für Hunde, ansonsten drohe ein Bußgeld. Kein Problem für uns, läuft Freya bei Wanderungen sowieso ausschließlich an der Leine.

Über Pfade geht es den Berg hinauf. Zuerst treffen wir auf die letzten Reste des „Alten Silberhaus“. Hier gibt es wieder einen Picknick-Platz samt Bänken und Tisch. Aber ich habe jetzt keine Lust auf eine Pause und so geht es links daran vorbei und weiter auf dem Weg zum Gipfel.

Auf dem Weg zum Plattengipfel.

Stetig bergauf kommen wir zum Plattensteig und folgen hier dem Weg nach rechts Richtung Platte. Ein wunderschönes Blockmeer liegt vor uns und die Aussicht von hier ist ebenfalls „nicht von schlechten Eltern“.

Aussicht von der Platte.
Das Blockmeer.

Nach einer aussichtsreichen Pause auf der Platte geht es links zum Abstieg.

Abstieg von der Platte in Richtung Seehaus.

Den Aufstieg zum Seehaus sparen wir uns – es im Moment sowieso vorübergehend geschlossen! Infos siehe hier und so ignorierten wir die Wegweiser und folgten dem Schotterweg geradeaus.

Nach 17,3 km biegen wir an der Kreuzung links ab und kommen 800 Meter später am Ziel = Startpunkt wieder an.

Insgesamt waren wir also 18,1 km unterwegs. Dafür haben wir knapp 6 Stunden gebraucht, wovon 4 Stunden reine Gehzeit waren.

Blick vom Holzsteg auf den Fichtelsee.

Das Fichtelgebirge zählt mittlerweile zu meinen „Lieblings-Wanderregionen“. Wie sieht es bei euch aus, wo geht ihr gerne wandern?

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