Schlaufe Nr. 16 Altmühltal-Panoramaweg
Der Mühlenweg ist etwas für Abenteuerer. Wer schmale Pfade und Steige liebt, der liebt den Mühlenweg genauso wie wir. Hier kommt fast ein bisschen alpines Feeling auf und dabei genießt man herrliche Blicke ins Tal und natürlich warten auch ein paar Highlights entlang des Wanderwegs. Für uns war es bisher mit eine der schönsten Altmühltal-Panoramaweg-Schlaufen.
Obwohl wir den Mühlenweg am Sonntag, den 21.06.2020 bei herrlichem Sonnenschein gelaufen sind, war nicht so viel los, wie ich befürchtet hatte, aber seht selbst.
Allgemeine Infos zur Tour:
- Gesamtlänge in Kilometer: 25,7
- Höhenmeter gesamt: 700
- Besonderheiten/Schwierigkeiten: Rundtour; festes Schuhwerk sowie Trittsicherheit notwendig; teils Schwindelfreiheit von Vorteil; nicht kinderwagen-/hundbuggygeeignet; Leinenpflicht auf der Arnsberger Leite (Naturschutzgebiet); Vorsicht bei Nässe (hier sind gerade die Steige und Pfade sehr, sehr rutschig); Taschenlampe für die Arndthöhle nicht vergessen; Fledermausschutz bei der Arndthöhle beachten (in den Wintermonaten Oktober – Ende März darf die Höhle nicht betreten werden); Wasserstellen für die Hunde gibt es direkt am Parkplatz, am grünen Topf (Quelle), am Grünen Topf und an der Altmühl bei Grösdorf, in Böhming, in Arnsberg und in Schambach – für die Abschnitte dazwischen sollte Wasser für den Hund mitgenommen werden; Einkehrmöglichkeiten: Kipfenberg, Grösdorf (meine Empfehlung „Zum blauen Hecht“), Böhming, Arnsberg, Schambach; Wegearten: schmale Pfade und Steige, wenig Asphalt, teils breite Schotter- oder Waldwege, ein paar Treppen, kurze Passagen mit Seilsicherung am Rauchenbergersteig – jedoch keine Kletterpassagen, ab und zu müssen Straßen überquert werden und ein kurzer Teil verläuft entlang von Straßen sowie auf einem Radweg; Frequentierung: hoch (mehr als 25 Personen getroffen) – wir waren jedoch auf manchen Abschnitten auch kilometerlang allein
- Highlights: Römer und Bajuwaren Museum, Geographischer Mittelpunkt Bayerns, Der Grüne Topf, Limesturm bei Kipfenberg, Arnsberger Leite, Arndthöhle
- Varianten: Tour kann mit oder gegen Uhrzeigersinn gelaufen werden. Alternativ könnt ihr eure Wanderung auch in Arnsberg starten.
- Start: Parkplatz Bachgasse/Keltenweg, 85110 Kipfenberg
- Ziel: = Start
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Diesmal waren wir allein unterwegs und somit zeitlich flexibel. Freya und ich starteten unsere Wanderung um kurz vor 10 auf dem Parkplatz in Kipfenberg. Da wir schon einmal versucht haben (;-)), den Mühlenweg in die andere Richtung zu laufen und am Glockersteig dann aber falsch abgebogen sind, ging es heute gegen den Uhrzeigersinn los. Natürlich mit der Hoffnung, dass wir diesmal den richtigen Weg nehmen. Der Mühlenweg ist übrigens, wie auch der Altmühltal-Panoramaweg und sämtliche anderen Schlaufenwege, in beide Richtungen ausgeschildert.
Römer und Bajuwaren Museum Burg Kipfenberg
Bereits am Parkplatz befindet sich die Markierung des Mühlenwegs, denn der Weg verläuft direkt hier vorbei. Wir folgen also der Markierung, überqueren die Straße und haben sogleich unseren ersten Anstieg vor uns. Es geht hinauf zur Burg Kipfenberg.
Hier befindet sich ein Römer und Bajuwaren Muesum. Ob bei einer Besichtigung Hunde erlaubt, lässt sich leider nicht herausfinden, ich denke aber eher nicht (vielleicht weiß das ja jemand, dann würde ich mich über einen Hinweis freuen). Da ich jedoch sowieso kein Museumstyp bin, zieht es uns weiter zum nächsten Ziel.
Geographischer Mittelpunkt Bayerns und die erhängte Geiß
Man glaubt es kaum… Obwohl ich schon über 3 Jahre in dieser Ecke wohne, waren wir heute das erste Mal beim Geographischen Mittelpunkt Bayerns. Ein großer Stein mit der Aufschrift „Geographischer Mittelpunkt Bayerns“ und eine Tafel zieren diesen Platz.
Auch eine Picknickbank gibt es hier. Eine große Buche (die Limesbuche) spendet dem Rastenden Schatten und es gibt sogar eine Sage, welche sich um die Limesbuche dreht.
Wirklich sehr interessant – und die arme Geiß ?!
Der Grüne Topf
Der Weg führt auf dem Limesweg weiter und nach einem serpentinenartigen Abstieg (hier landete ich gleich mal auf dem Hosenboden, weil es so nass und rutschig war, geht es über einen schönen Pfad vorbei an Felsen, zum Grünen Topf.
Beim Grünen Topf handelt es sich um eine Karstquelle, welche aus dem Fuße eines Felsens entspringt – ein Mühlenrad befindet sich direkt unterhalb der Jurakarstquelle. Gleich mehrere Mühlen, nämlich die Obermühle, Mittelmühle und die Wassermühle wurden damals vom Wasser des Grünen Topfs angetrieben.
Altmühltal-Panoramaweg
Nachdem sich Freya ein wenig abgekühlt hat, geht es weiter. Beim Bootsrastplatz geht Freya kurz ins Wasser und wir überqueren die Altmühl. Nun geht es kurz auf Asphalt weiter, bis wir anschließend oberhalb von Grösdorf nach links auf den Altmühltal-Panoramaweg abbiegen. Ab hier folgt man der Markierung des Altmühltal-Panoramawegs. Der Mühlenweg ist vorerst nicht separat ausgeschildert.
Es geht über einen schmalen Pfad am Hang entlang. Hier ist wieder besondere Vorsicht geboten, denn es ist nass, rutschig und teils müssen wir über kleine Felsen steigen. Aber das schaffen wir diesmal ohne Probleme.
Nach etwa einem Kilometer wechselt der Pfad auf einen breiten Weg. Hier begegnen uns nun auch mehr Leute, denn wir sind auf dem Buchenlehrpfad. Ein kleiner Lehrpfad, wo man viel über die Buche lernen kann.
Nun geht es auf den Abschnitt, welchen wir bei unserer Altmühltal-Panoramaweg-Etappe von Eichstätt nach Kipfenberg nur noch im Dunkeln erahnen konnten. Es ist herrlich hier. Felsen, Wald, Ruhe und ein schöner Pfad, welchen wir jedoch anschließend kurz verlassen.
Der Römerturm am Pfahlbuck (auch bekannt als Limesturm)
Vor uns steht ein mächtiger Römerturm. Er wurde rekonstruiert, aber nur unweit daneben befindet sich noch das Steinfundament seines Vorgängers.
Ein Blick nach innen ließ in mir Zweifel aufkommen, ob ich da wirklich hoch will. Obwohl die Neugier groß war, entschied ich mich jedoch gegen den Aufstieg über die Holztreppen nach oben. Wie ich nun bei meiner weiteren Recherche herausbekommen habe, wäre dies ohnehin „umsonst“ gewesen, denn die Balustrade kann aktuell aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden (Info Naturpark Altmühltal).
Da es mir hier sowieso zu laut war (hier haben wir gleich mehrere Personen getroffen), ging es an o. g. Steinfundament vorbei auf einen Pfad. Hier könnte man auch dem breiten Schotterweg folgen, denn der Pfad verläuft parallel und anschließend gelangt man trotzdem auf den Weg.
Über den Birzeleweg geht es hinab nach Böhming.
Freya nutzt die Gelegenheit, sich in der Altmühl erneut abzukühlen. Die kleine Ortschaft lassen wir dann aber zügig hinter uns und machen uns sogleich an den nächsten Anstieg.
Die Arnsberger Leite
Erstaunt stelle ich fest, dass der Aufstieg zur Arnsberger Leite von Böhming aus viel leichter ist, als von Arnsberg :-).
Oben angekommen, machen wir einen kurzen Abstecher, zu einem der Aussichtspunkte. Da sich hier jedoch bereits ein paar Wanderer eingefunden hatten, gingen wir weiter zum nächsten Punkt. Hier war es erstaunlicherweise menschenleer. Die schöne Bank nahmen wir dennoch nicht in Beschlag, denn es lagen noch einige Kilometer vor uns.
Hinweis: Bei der Arnsberger Leite handelt es sich um ein Naturschutzgebiet, weshalb hier Leinenpflicht gilt. Bitte haltet euch daran. Zwei Gatter müssen durchquert werden und ab und an befinden sich Schafe dort. Da es an der Kante teils steil hinab geht, besteht zudem Absturzgefahr.
Von der Arnsberger Leite steigen wir hinab nach Arnsberg. Ab jetzt ist der Mühlenweg auch wieder ausgeschildert und wir gehen auf einem Radweg weiter in Richtung Schambach. Die Böllermühle lassen wir „rechts“ und die Förstermühle „links“ liegen.
Der Rauchenbergersteig
Über einen breiten Forstweg geht es leicht bergauf und dann biegen wir auf den (etwas abenteuerlichen) Rauchenbergersteig ab. Der schmale, teils felsdurchsetzte Pfad führt oberhalb der Petermühle und der Lohmühle am Hang entlang. Trittsicherheit ist hier ein Muss. An insgesamt 3 Stellen gibt es Stahlseile, welche ich jedoch nur selten nutze – aufgrund der Nässe heute schon ;-).
Nach etwa einem Kilometer steigen wir vom Rauchenbergersteig ab und machen bei einer Bank eine kurze Pause, bevor es weiter nach Schambach geht. Hinweis für Durstige und Hungrige: In Schambach gibt es direkt am Weg einen Biergarten. Ein kleines Stück vom Weg entfernt gibt es außerdem ein Kneippbecken und wer möchte, kann noch einer Abstecher zur Hintermühle unternehmen.
Auf zum Glockersteig
Unser Weg führte uns am Biergarten vorbei. Auch oben erwähnte Abstecher ließen wir aus. Auf einem Teil des Glockersteigs führt der Mühlenweg den Wanderer auf schmalen Pfaden anfangs leicht, später kurz etwas steiler, nach Attenzell.
Wer möchte, kann die Route hier ein wenig abkürzen und direkt durch Attenzell laufen, aber wir sind der Originalroute (und somit um die Ortschaft herum) gefolgt. Da der Weg durch Felder verläuft, gibt es auf diesem Abschnitt keinen Schatten, beachtet dies bei euerer Planung bitte. Heute ist es noch nicht so heiß, aber im Hochsommer kann dieser Abschnitt schnell sehr warm werden.
Wieder einmal geht es über eine Straße und dann im Wald bzw. am Waldrand entlang. Wir nähern uns einem weiteren Highlight auf der Strecke und das merkt man auch daran, weil hier wesentlich mehr los ist, wie auf dem Rest der Strecke.
Die Arndthöhle
Schon von weitem hörte ich Stimmen und als wir näher kamen, sah ich eine Familie mit kleinen Kindern an der Arndthöhle. Da ich mittlerweile schon ein paar mal hier war und es mir heute zu laut ist, warfen wir keinen Blick in die Höhle, sondern gingen weiter. Aber ich hab trotzdem ein paar Bilder für euch ?.
Die Arndthöhle darf zum Schutz der Fledermäuse nur in den Sommermonaten (Anfang/Mitte April – Ende September) betreten werden – eine Taschen- oder Stirnlampe ist zudem ratsam, denn es geht ziemlich weit hinein.
Ab jetzt begann der einsamste Teil unserer Wanderung auf dem Mühlenweg. Es geht weiter in ein kleines Tal, welches wir aber schnell wieder verlassen. Bei der nächsten Abzweigung trafen wir noch auf ein junges Pärchen mit Hund, danach hatten wir 5 Kilometer absolute Ruhe.
Husarensteig, Waldlehrpfad und Plazottasteig
Der Weg von der Arndthöhle bis zum Ostabstieg vom Michelsberg kommt dem ein oder anderen sicher bekannt vor. Da liegt ihr mit eurer Vermutung auch richtig, denn bei einer anderen Tour bei Kipfenberg sind wir hier auch schon gelaufen, nur kamen wir von der anderen Richtung.
Der Husarensteig verläuft nicht ganz so abenteuerlich wie der Rauchenbergersteig, man sollte dennoch den Blick auf den Weg fokussieren und lieber stehen bleiben, wenn man sich etwas anschauen möchte. Obwohl es noch taghell ist, ist es auf dem Husarensteig teils sehr dunkel. Das dichte Blätterdach und die engstehenden jungen Bäume lassen kaum Licht herein. Ich finde es fast ein bisschen gruslig – aber nur fast ;-).
Der Husarensteig wechselt später in den Waldlehrpfad. Auf diesem Abschnitt sollte man ebenfalls auf seine Füße achten und schauen, wo man hintritt, denn auch wenn es an vielen Stellen ein Geländer gibt, so ist das nicht überall. Über kleine Steintreppen und Holzstege geht es an einer kleiner Grotte und großen Felsen vorbei. Ein wenig schwindelfrei sollte man auch sein, aber selbst für mich ist es kein Problem.
Nach dem Abschnitt mit der Grotte nahmen wir eine kleine Abkürzung. Man spart sich hier nicht viel, verpasst aber auf den wenigen Metern auch nichts.
Über den Plazottasteig geht es am Hang entlang vor zum Ostabstieg des Michelbergs. Hier geht es über ein paar Treppen und Wege ziemlich steil hinab, aber glückerlicherweise ist es mittlerweile ein bisschen trockener und so erreichen wir unbeschadet den Parkplatz.
Insgesamt waren wir 7,5 Stunden unterwegs. Die reine Gehzeit betrug 5 Stunden und 50 Minuten.
Und was hat uns am Mühlenweg jetzt besonders gut oder nicht so gut gefallen?
Sehr gut gefällt mir beim Mühlenweg, dass die Route über viele Pfade und Steige führt. Die Highlights entlang des Weges sorgen dafür, dass die Tour kurzweilig bleibt, obwohl sie mit ihren 25 Kilometern nicht gerade kurz ist. Einige Besonderheiten lassen sich auch einzeln erwandern. Auch wenn ich die Tour nicht als „Coole Tour für heiße Tage“ empfehlen würde, so gibt es einige Wasserstellen für den Vierbeiner, was ist klasse finde.
Einziges Manko auf dem Mühlenweg, was mir aufgefallen ist (vielleicht hab ich es auch übsehen) – leider ist unterwegs kein Hinweis zu finden, dass man von Grösdorf bis Arnsberg dem Altmühltal-Panoramaweg folgen soll. Das kann etwas verwirrend sein, bzw. war es für mich, da ich auf einmal keine Markierung mehr gesehen hatte ;-). Ansonsten hat uns der Weg wirklich sehr, sehr gut gefallen.
Und hier noch ein paar Bilder:
Auf zur nächsten Altmühltal-Panoramaweg-Schlaufe!!!