Zwei Tage unterwegs mit der Gäuhexe, Kajak, Zelt und Hund auf Deutschlands langsamsten Fluss.
Vielleicht könnt ihr euch noch daran erinnern, dass Freya und ich letztes Jahr mit dem Paddeln angefangen haben. Oft waren wir 2019 zwar nicht unterwegs, dafür hatten wir aber immer riesigen Spaß dabei. Naja, fast immer (grins), denn die Tour auf der Ilz war etwas abenteuerlich.
Dieses Jahr sollte etwas Besonderes auf dem Plan stehen. Irgendwas „Verrücktes“, was man nicht alle Tage macht… Nur was? Claudia alias die „Gäuhexe“ hatte die zündende Idee. Zwei Tage Paddeln auf der Altmühl und eine Nacht im Zelt. Unsere gesamte Strecke (Treuchtlingen – Dollnstein) betrug eine Länge von etwa 30 Kilometer – auf einem Fluss wie der Altmühl an einem Tag ein reiner Kraftakt. Hat man Gegenwind, ist man flussaufwärts nämlich schneller unterwegs, wie flussabwärts ;-). Deshalb haben wir es auf 1,5 Tage aufgeteilt.
Vorbereitung & Planung
Die komplette Vorbereitung und Planung unserer Paddeltour auf der Altmühl erledigten wir ausschließlich über Chats. Die Route suchte Claudia raus, ich kümmerte mich dann nur noch um eine Übernachtungsmöglichkeit (wildzelten ist nämlich nicht erlaubt und einen Campingplatz wollten wir nur im absoluten Notfall nutzen) und ein kleines „Abendprogramm“. Da wir unsere eigenen Boote nutzten (Claudia hatte sich ein Packraft gekauft, welches sie gleich ausprobiert hat. Freya und ich hatten wieder unseren „Kermit“ am Start), so mussten wir uns nicht um einen Bootsverleih umschauen. Chriss übernahm den Fahrservice und brachte uns an Tag 2 wieder zurück zum Ausgangspunkt (Danke!). Wie immer ist Chriss auch Plan B gewesen, falls man uns unterwegs irgendwo einsammeln müsste.
Wer ein eigenes Kajak o. ä. besitzt, hat (für gewöhnlich) den Rest wie Drypacks, Paddel, Schwimmwesten, Bootswagen und Co., somit war die Paddel-Ausrüstung auch schon vorhanden. Und da wir beide ebenso gern mit Zelt und Rucksack unterwegs sind, waren auch die Zelte und sämtliche andere Ausrüstung für unseren Aufenthalt an Land gesichert.
Damit war die Planung auch schon abgeschlossen.
Dennoch hatten wir an diesen beiden Tagen, welche wir überwiegend auf unseren Booten auf der Altmühl verbrachten, einige Premieren. Das fing schon beim persönlichen Kennenlernen an 🙂 – wir haben zwar oft geschrieben und uns eigentlich auf einen geplanten Kaffee verabredet, welcher dann allerdings Corona „zum Opfer“ fiel – und hörte bei unserer zweitägigen Paddeltour auf (das hatten wir nämlich beide noch nicht gemacht). Aber jetzt gibt es erstmal die Tourenübersicht.
Allgemeine Infos zur Tour:
- Über den Fluss: Die Altmühl ist ein langsam fließender Fluss, welcher auch für Einstieger geeignet ist. Das Befahren ist ganzjährig erlaubt, wobei das Befahren von Altwasser, Nebenflüssen und Flachwasserzonen an der Altmühlseeinsel verboten ist. Motorboote, sowie Boote breiter als 1,50 Meter sind ebenfalls nicht gestattet. Hintereinander und in der Flussmitte fahren, das Befahren von Ufer- und Schilfzonen ist nicht gestattet. Für Ein- und Ausstiege sind ausschließlich die dafür vorgesehenen Anlegestellen zu nutzen. Das Paddeln ist nur flussabwärts erlaubt.
- Strecke: Treuchtlingen – Dollnstein
- Gesamtlänge: 27,4
- Besonderheiten/Schwierigkeiten: Ein- und Ausstiege stets über Treppen; Wehre und Bootsrutschen: Pappenheim, Zimmern, Solnhofen (Campingplatz Aktivmühle), Bootsrutsche Hammermühle (Campingplatz), Bootsrutsche Hagenacker – Hinweisschilder und Ausstiegsseiten beachten!, die Bootsrutschen können umtragen werden; Bootsrastplätze: Treuchtlingen, Zimmern, Eßlingen, Hammermühle, Hagenacker, Dollnstein
- Highlights: Blick auf Burg Pappenheim und die 12 Apostel zwischen Solnhofen und Eßlingen, Bootsrutschen Hammermühle und Hagenacker
- Einkehrmöglichkeiten: Treuchtlingen, Dietfurt in Mittelfranken, Pappenheim, Zimmern, Solnhofen (Aktivmühle direkt am Fluss), Eßlingen (13. Apostel direkt am Fluss), Hammermühle (Campingplatz), Dollnstein – Öffnungszeiten beachten!
- Frequentierung: Vor allem in den Sommermonaten ist an den Wochenenden und in den Ferien relativ viel los. An den Umtragungsstellen kann es dann etwas „Stau“ geben. Auch die Übernachtungsmöglichkeiten sollten am besten im Voraus geplant und gebucht werden. Ansonsten hat es sich auf dem Fluss relativ gut verteilt.
- Übernachtungsmöglichkeiten mit Zelt (direkt am Fluss): Camping-Zeltplatz Treuchtlingen, Camping-/Zelplatz Pappenheim, Camping-/Zeltplatz Aktivmühle Solnhofen, Camping-/Zeltplatz Hammermühle, Camping-/Zeltplatz Dollnstein
- Sonstige Übernachtungsmöglichkeiten: Treuchtlingen, Dietfurt in Mittelfranken, Pappenheim, Zimmern, Solnhofen, Dollnstein
- Start: Bootseinstieg Großparkplatz an der Stadthalle Treuchtlingen
- Ziel: Bootsausstieg Dollnstein
- Gewässerkarte Altmühl: Bootswanderstrecke Altmühl
- Prospektbestellung: Naturpark Altmühltal
Tag 1:
Erstes Kennenlernen am Startpunkt unserer zweitägigen Paddeltour
Obwohl der Wetterbericht für Montag nicht besonders gut aussah, entschieden wir uns Samstagabend, es einfach zu versuchen. Sollte das Wetter wirklich nicht mitspielen, hätten wir zumindest den Sonntag gehabt. So trafen wir uns am Sonntag, den 05.07.2020 um halb 11 am Großparkplatz an der Stadthalle in Treuchtlingen.
Wir kannten uns zwar bereits von Fotos und Videos, haben aber sicherheitshalber noch unserer Autos beschrieben, damit wir uns auch ja erkennen.
Bereits in den ersten Sekunden wussten wir, dass es einfach passt. Da ich schon ein bisschen früher da war, stand Kermit bereits bepackt und startklar am Ufer. Claudias Packraft (welches im übrigen superleicht ist), brauchte noch ein bisschen Luft und so pustete es Claudia mit einem Pumpsack schnell auf. Chriss und ich waren total verblüfft. Ein cooles Teil, allerdings für Hundekrallen (wie sich an Tag 2 herausstellte) und auch platzmäßig für eine Person mit Hund und Gepäck eher weniger geeignet.
Ab aufs Wasser
Während Claudia ihr ultraleichtes Packraft einfach über die Treppe der Anlegestelle trug und ins Wasser stellte, hatte ich da schon ein wenig mehr „Aufwand“. Aber Chriss war ja noch da und so waren auch wir schnell im Wasser. Zum Glück hatten bereits andere Paddler vor uns die Boote ins Wasser, denn hier fließt die Altmühl so langsam, dass man glatt in die falsche Richtung paddeln könnte.
In gemütlichem Tempo geht es also flussabwärts. Einfach herrlich.
Wir kommen an Dietfurt in Mittelfranken vorbei, müssen ein paar mal unter Brücken hindurch (diese sind aber hoch genug, damit man nicht den Kopf einziehen muss und auch die Brückenpfeiler stehen breit genug auseinander) und kommen nach etwa 7 Kilometer in Pappenheim an. Hier wartet die erste „Herausforderung“.
Das erste Wehr in Pappenheim
In Pappenheim wartete nicht nur der Anblick der Burg auf uns, sondern auch das erste Wehr.
Zugegeben, ein bisschen Bammel hatte ich schon vor den ganzen Umtragungen. Als ich letztes Jahr gepaddelt bin, hab ich mich immer ziemlich abgequält, um das Kajak über die Treppen ins Wasser zu bekommen. Aber diesmal versuchte ich eine andere Technik. Ich legte Kermit auf die Treppe (die Kanten sind immer aus Holz und somit ist es kein Problem, das Boot darauf „rutschen“ zu lassen) und ließ ihn mithilfe einer Schnur einfach über die Stufen ins Wasser gleiten. Das funktionierte so gut, dass ich das bei jeder Umtragung so machte. Auch die Treppen hoch ging es super. Das Ganze setzt allerdings voraus, dass sämtliches Gepäck fest verstaut ist, sonst ist man gleich ohne unterwegs ;-).
Wir hatten also unsere erste Umtragung gemeistert.
Nachdem wir bei Pappenheim unsere erste kleine Pause hinter uns und die Boote umgesetzt hatten, geht es weiter. Hier fühlt man sich fast wie im Urwald. Wir müssen ein paar Äste durchpaddeln – das geht mit Kermit etwas leichter, da er gegenüber irgendwelchen spitzen Ästen unempfindlicher ist, wie Claudias filigranes Packraft. Aber auch das meistern wir.
Ein Kanu mit ein paar jungen Leuten ist vor uns. Eigentlich kein Problem, wäre nicht das lautschallende Radio mit an Board. Irgendwann überholen wir das vollbesetzte Kanu und dann genießen wir auch wieder etwas mehr Ruhe. Nach ca. 1 Stunde erreichen wir das zweite Wehr in Zimmern, wo wir ein weiteres Mal die Boote umsetzten.
Kurze Pause und die nächste Umsetzstelle
In Solnhofen geht es an die nächste Umtragung. Beim Campingplatz AktivMühle (hier könnt ihr auch zelten, wenn ihr die Tour nachpaddeln wollt) machen wir eine kleine Pause und Claudia organisiert etwas zu trinken.
Hier ist einiges los, der Zeltplatz ist gut besucht und auch einige Boote legen an, tragen um und paddeln weiter. Wir helfen einer Frau, welche alleine mit ihrem (sauschweren) Kajak unterwegs ist, das Boot erst über den Weg und dann wieder ins Wasser zu bekommen. Die Dame war heilfroh, denn alleine wäre das ein wirklicher Kraftakt (und teils auch echt gefährlich wegen den Treppenstufen) gewesen.
Nach der guten Tat traten wir auch unseren weiteren Weg an, denn wir hatten einen anderen Zeltplatz und mussten dafür noch etwas weiter. Auf unserem weiteren Flussweg kamen wir am Highlight des Tages vorbei – die Felsformation 12 Apostel.
Und rechts von uns gibt es noch was anderes, einmaliges im Altmühltal. Ziemlich neu, aber mega cool, für Leute, welche sich das „Ja-Wort“ geben wollen – denn hier kann man ganz offiziell auf dem Hochzeitsacker mit Blick auf die 12 Apostel den Stand der Ehe eingehen. Würde ich jemals heiraten wollen, dann wohl hier.
Von nun an gings zu Fuß weiter
Gegen 17:45 Uhr erreichten wir dann die Anlegestelle in Eßlingen, wo wir unsere Zelte aufschlagen werden.
Ich hatte uns für die Nacht einen Zeltplatz auf einem Privatgrundstück organisiert (der genaue Ort wird nicht verraten ;-)). Schnell die Boote aus dem Wasser und auf dem Bootswagen festgemacht und schon ging es, diesmal zu Fuß, zu unserem Zeltplatz. Wir wurden bereits von unserer Gastgeberin erwartet. Uns wurde die Toilette gezeigt, wir durften uns auf dem großen Gelände einen Platz für die Zelte aussuchen und sogar Chriss hatte sich eingefunden – der kam allerdings mit dem Auto.
Nachdem die Nachtlager aufgebaut waren, stand das Abendprogramm an. Ich hatte uns „zum Füße vertreten“ eine kleine Runde über die 12 Apostel herausgesucht (die Route verläuft quasi auf dem Rundwanderweg „Teufel trifft Apostel“). Es war richtig angenehm nach dem Paddeltag noch andere Muskeln zu spüren und meine Blasen an den Daumen konnten sich kurz etwas erholen. Dafür hatte sich Chriss eine Blase gelaufen, denn er kam kurzerhand auf unsere Wanderung mit – hatte jedoch nur Sandalen an…
Unsere geplante Einkehr im 13. Apostel in Eßlingen fiel mangels geöffnetem Lokal ins Wasser und so gab es eben am Zelt die Reste unserer vorangegangen Trekkingtouren – muss ja auch weg, bevors´s schlecht wird ;-).
Das abendliche Mahl war verschlungen, Chriss machte sich auf den Heimweg und wir 3 Mädels (also eigentlich nur zwei, denn Freya schlief schon fast ein) quatschten bis es dunkel wurde und noch etwas länger.
Gegen 23 Uhr verzogen wir uns dann in die Zelte und schlummerten mit herrlichem Froschgequacke im Hintergrund – nichtsahnend, was uns am nächsten Morgen erwarten sollte…
Tag 2:
Auf gehts zu unserem zweiten Paddeltag auf der Altmühl zusammen mit der Gäuhexe.
Ich wachte, nach einer angenehmen Zeltnacht, um kurz vor 6 auf und konnte mich kaum bewegen. Freya schlummerte noch auf ihrer Decke, bis ich das Zelt öffnete. Auch Claudia war schon wach. Wir hatten beide übelsten Muskelkater in den Armen, sodass ich kaum meinen (fast leeren) Packsack auf die Seite heben konnte – autsch. Immerhin überdeckte der Schmerz in den Armen das Brennen meiner aufgegangenen Blasen an den Händen…
Zuerst einmal die morgendliche Routine. Wasser kochen, Kaffee/Tee machen, Freya füttern und den Wetterbericht für den heutigen Tag checken. Denn obwohl sich langsam die Sonne über die 12 Apostel kämpfte, trauten wir der ganzen Sache nicht.
Hm, unsere Apps sagten morgens noch etwas Regen und dann schönes Wetter. Gegen 7 Uhr hat es tatsächlich leicht zu Regnen begonnen – alles kein Problem. Aber der Regen wurde stärker und wir mussten sogar unsere Zelte nochmal schließen, um nicht komplett nass zu werden. Freya pennte dann auch noch bis halb 10 weiter. Danach hörte es langsam auf zu regnen und nachdem Claudia ihr drittes Frühstück verputzt hatte, machten wir uns langsam ans Packen…
Chriss hatte eine super Idee, welche wir auch gleich umsetzten, denn wir hatten wenig Lust, unsere nassen Zelte abzubauen. So klärten wir kurz mit den Grundstücksbesitzern ab, dass wir die Zelte später abholen, was auch kein Problem war. Obwohl es nachher sowieso wieder etwas nasser werden sollte, trocknete ich mein Kajak ab, packte alles zusammen, was wir für den heutigen Paddel-Tag brauchten und gegen halb 11 starteten wir dann mit unseren Booten Richtung Altmühl. Wir fanden eine Stelle, wo wir die Boote ins Wasser lassen konnte, ohne den Weg bis zur Anlegestelle in Eßlingen zu laufen und dann gings los.
Unser zweiter Paddeltag auf der Altmühl – und der beginnt gleich mit einem Problem
Der Start verlief bereits mit einem unverhergesehenem Problem. Claudias Packraft hat sich eine „Wunde“ hinzugezogen – vermutlich hat sich ein Dorn durchgebohrt – und am Boden kam durch ein kleines Loch Wasser herein (jetzt wisst ihr auch, warum ich die Befürchtung habe, dass das superleichte Packraft Hundekrallen nicht standhalten würde). Claudia stellte erst einmal ihren Fuß auf das Loch und wir paddelten weiter.
Wir kamen erneut an den 12 Aposteln vorbei. Obwohl sich mittlerweile die Sonne durchgesetzt hatte, begann es nochmal zu nieseln. Zum Glück nur kurz.
Wir entschieden uns, dass wir in Eßlingen nochmal kurz anlegen und das Packraft flicken. Aber wie es der Teufel so will, hatten wir zwar Flicken dabei, aber keinen Kleber… Ich wusste, dass ich bei einer meiner Isomatten solch einen Kleber dabei habe. So legte die Gäuhex einen Sprint am Morgen hin und joggte kurzerhand zum Zeltplatz zurück. Freya und ich blieben bei den Booten. Nach ein paar Minuten war sie zurück, klebte einen Flicken auf das Loch und es ging weiter.
Frisch geflickt, paddelt es sich gleich angenehmer
Mittlerweile wechselte der graue Himmel immer mehr ins Blaue und mit Claudias frisch geflickten Packraft paddelt es sich sowieso gleich angenehmer. Bei Kermit hab ich dieses Problem nicht, denn mein Sit on Top Kajak besteht aus Plastik und ist ziemlich robust.
Das Wetter ist jetzt wirklich traumhaft und wir genießen die Zeit auf der Altmühl.
Nach etwa 4 Kilometer und zahlreichen Eindrücken erreichen wir die Bootsrutsche inkl. Campingplatz an der Hammermühle. Schon bei unserer Planung wussten wir, dass wir die Bootsrutschen keinesfalls nutzen, sondern unsere Boote umtragen werden. Also legten wir an, zogen die Boote aus dem Wasser und siehe da, am Campingplatz ist der Kiosk geöffnet.
Zeit für eine Pause an der Hammermühle
Schnell packten wir alle Wertgegenstände zusammen, stellten die Boote in Sichtweite ab und machten uns auf den Weg zum Kiosk. Hier gibt es eine große Auswahl. Wir bestellten uns für jeden eine Bratwurstsemmel (sehr lecker) und etwas kühles zu trinken. Freya hat während unserer Pause mal wieder geschlafen. Nach unserer wohlverdienten Pause ging es dann frisch gestärkt wieder aufs Wasser.
Zwei mutige Paddler wagten sich daran, die Bootsrutsche zu nehmen und die wurden prompt auch richtig nass, denn als sie unten ankamen, spritzte das Wasser in deren Kanu.
Ich ließ Kermit wieder (mit meiner bewährten Technik) zu Wasser, während Freya brav wartete. Ein ganzer Fanclub hatte sich versammelt und fragte neugierig „fährt der Hund denn auch mit?“ – Ich antwortete nur mit einem „Ja“, obwohl ich eigentlich schon scherzhalber sagen wollte „ne, die muss nebenher schwimmen“ ;-).
Nachdem wir uns aus dem Strudel gepaddelt hatten, ging es in Richtung Hagenacker. Es war zwar warm und die Sonne schien, aber es war auch ziemlich windig. Wir hatten teils solch einen Gegenwind, dass wir kaum vorwärts kamen – ja, sogar flussaufwärts schneller gewesen wären.
Abwechslungsreich geht es flussabwärts
Der Fluss wird mal breiter, mal schmäler, die Strömung mal schneller, mal haben wir gar keine. In Ufernähe warten Meere aus Seerosen – wie schön.
Wir lassen uns ein bisschen auf dem Wasser treiben, bis wir weiterpaddeln. Am Ufer sehen wir (übrigens jetzt zum ersten Mal) ein paar Angler und vor und neben uns springen so manches Mal riesige Fische aus dem Wasser. Einmal bin ich sogar ziemlich erschrocken.
Bootsrutsche und Rastplatz Hagenacker
Der Rastplatz in Hagenacker war früher auch ein Zeltplatz. Dieser wurde leider mittlerweile geschlossen und dient nur noch als Picknickplatz. Auch die zweite Bootsrutsche ließen wir aus. Eine kleine Pause machten wir trotzdem und Freya ging ein bisschen planschen. Während wir so am Wasser saßen, kam wieder ein Boot über die Bootsrutsche nach unten. Die zwei Mädels wurden genauso nass, wie die ersten beiden, die wir an der Hammermühle gesehen hatten.
Nach dem kurzen Aufenthalt ging es dann auch schon auf die Zielgerade. Also Boote wieder ins Wasser – unterhalb der Bootsrutsche – und auf gehts.
Die letzten Kilometer nach Dollnstein
Obwohl ich am Morgen nicht mal wusste, ob ich mit meinem Muskelkater überhaupt einen Kilometer schaffe, war dieser mittlerweile wie weggeblasen. Vom Bootsrastplatz in Hagenacker bis nach Dollnstein waren es noch 2 km. Also kein Problem. Wir ließen uns trotzdem Zeit und erreichten nach etwa einer halben Stunde dann die Anlegestelle in Dollnstein. Wer noch etwas weiter paddelt, der erreicht auch direkt den Campingplatz in Dollnstein.
Chriss kam und holte uns ab. Nachdem alles im Auto verstaut war und wir unsere Zelte eingesammelt hatten, ließen wir die beiden Tage noch bei einer gemütlichen Einkehr im Wettelsheimer Keller revue passieren.
Fazit:
Es waren zwei wunderschöne Paddeltage mit der Gäuhexe auf der Altmühl, die besser nicht hätten sein können. Wir haben viel erlebt, hatten jede Menge Spaß zusammen, haben uns über das ausgetauscht, was wir am liebsten machen – nämlich draußen sein – und es passte alles wie die Faust aufs Auge. Liebe Claudia, es hat mich sehr gefreut, dich endlich live kennenzulernen.
Paddeln auf der Altmühl macht bei einem höheren Wasserpegel definitiv mehr Spaß, wie bei unserer ersten Tour damals. Da musste ich das Kajak mehr schieben und ziehen, als was wir gepaddelt sind. Da die Altmühl kaum Strömung sowie keinerlei Wildwasser aufweist, ist sie auch für Anfänger und natürlich fürs Paddeln mit Hund super geeignet. Die zahlreichen Zeltmöglichkeiten (sobald die Pandemie einigermaßen überstanden ist, ist sicher auch das Zelten bei den Bootsrastplätzen wieder möglich) entlang der Altmühl sorgen dafür, dass man am nächsten Tag direkt weiterpaddeln kann.
Wir entdeckten viele Tiere. Vor allem Enten und Blässhühner mit ihrem Nachwuchs, Frösche und Kröten, aber auch Nutrias (vielleicht waren es auch Bisamratten, das war vom Boot nicht so leicht zu erkennen und zum Fotografieren waren sie zu schnell weg) und sogar einen Eisvogel haben wir gesehen.
Wem es zu wenig Aussicht vom Fluss aus ist, der sollte ruhig etwas kürzere Paddelzeiten planen und sich dafür noch ein paar Highlights zu Fuß ansehen, so wir es an Tag 1 gemacht haben – das ist auch super, um sich die Füße zu vertreten.
Wir werden demnächst sicher wieder auf der Altmühl und noch einigen anderen Flüssen paddeln. Also dann, bis bald!
Da Claudia YouTuberin ist, gibt es diesmal auch ein Video von unserer Paddeltour auf der Altmühl.
Hallo Andrea,
prima ausführlicher Bericht mit tollen Bildern, bin ja eher der Videotyp, trotzdem hier mal gelesen nachdem dem Video von der Gäuhex. Dein bericht bringt ganz viele zusätzliche Infos zum Fluss und alles „so drumrum“ … macht auf jeden Fall Lust auf die eigene Altmühlfahrt ?
Hi Wolkenfänger (toller Name ?).
Danke für deinen Kommentar. Ich schau mir eure Videos auch immer gern an, bin selber aber eher der Schreiber, ich mag meine Stimme überhaupt nicht ??.
Paddeln auf der Altmühl kann ich auf jeden Fall empfehlen. Macht riesig Spaß und bringt ziemlich Muckis – denn bei Gegenwind hat man ein ziemliches Krafttraining.
Die Infos zur Tour und dem Drumherum sind mir immer ziemlich wichtig, da es nochmal was anderes ist, wenn man mit Hund unterwegs ist. Da muss man das ein oder andere zusätzlich bedenken.
Sag gern bescheid, wenn es auf die Altmühl geht ?. LG Andrea