Drei-Bezirke-Radtour: Tag 1 – unsere erste Radtour mit Hund

„Du lässt dir auch ständig etwas Neues einfallen?!“ – diesen Satz durfte ich mir mehrmals anhören, nachdem ich meiner Familie und meinen Freunden, am Samstag, den 16.05.2020 von unserer ersten Fahrradtour mit Hund erzählt habe. Denn nach unseren zahlreichen Wanderungen und unseren ersten Kajaktouren im letzten Jahr, haben wir nun auch das Radfahren für uns entdeckt.

Freya auf unserer ersten Fahrradtour.

Da ich jedoch das letzte Mal vor 10 Jahren oder so etwas weiter geradelt bin, sollten es nicht gleich 50 Kilometer werden, sondern erst einmal etwas gemütliches.

Ich habe mir die „Drei-Bezirke-Radtour“ (der Name der Radtour kommt daher, weil die Bezirke Oberbayern, Oberpfalz und Mittelfranken durchfahren werden) herausgesucht. Diese verläuft quasi vor unserer Haustür und ist ein Rundweg. Da jedoch die gesamte Strecke 61 Kilometer lang ist und es auch für Freya die erste Radtour war, haben wir die Strecke in 2 Etappen aufgeteilt. Schließlich sollte sich Freya langsam an den Fahrradanhänger gewöhnen und ich mich ans Rad. Da wir eigentlich nicht mit dem Auto hin und her fahren wollten, starteten wir in Berching, wollten dann Zuhause übernachten und am nächsten Tag die zweite Etappe wieder zum Auto zurück radeln… Ich kann euch jetzt schon verraten, dass es eine schöne Tour war, allerdings mit einem kleinen Haken… Also los.

Infos zur Tour:

  • Gesamtlänge in Kilometer: 34,6
  • Höhenmeter gesamt: 190 bergauf, 160 bergab
  • Besonderheiten/Schwierigkeiten: Strecken-/Etappentour (fährt man den gesamten Drei-Bezirke-Radweg, wirds eine Rundtour); entlang des Kanals war ein Schafgatter, welches durchquert werden musste (HSH waren keine dabei); keine großen Steigungen entlang der Route; Tour verläuft überwiegend auf Radwegen, in den Ortschaften auf den Straßen, Straßen müssen überquert werden, 2 schmale Brücken müssen gemeistert werden; Wegearten: am Kanal entlang nur Schotter/Kies, kurzer Abschnitt über Wiesen, überwiegend Asphalt; Einkehrmöglichkeiten: Berching, Greding; Wasserstellen gibt es am Kanal entlang, ab Obermässing entlang der Schwarzach – dennoch genug Wasser mitnehmen, denn ein großer Teil der Route verläuft in der Sonne; Frequentierung: von Berching bis Sulzkirchen gering, danach haben wir einige Radfahrer getroffen;
  • Highlights: Main-Donau-Kanal, Gredl-Radweg
  • Varianten: Tour kann abgekürzt werden; Route kann in beide Richtungen gefahren werden; Tour kann verlängert werden
  • Start: Parkplatz am Hallenbad, 92334 Berching
  • Ziel: 91171 Greding

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Auf gehts zu unserer ersten Fahrradtour mit Hund und Hundefahrradanhänger

Chriss hat schon am Abend zuvor unsere Fahrräder aufs Dach geschnallt, dennoch ging es erst Mittags los nach Berching. Mit dem Rad brauchen wir ja nicht so lange für die 34 Kilometer – dachte ich…

Wir parkten das Auto am Parkplatz des Hallenbads, Räder vom Dach, Fahrradanhänger für Freya aufbauen und am Rad befestigen und los. Vorab hatte ich mit Freya schon das Laufen am Rad geübt, was wirklich gut funktioniert. Auch ein bisschen Anhänger-Training gab es Zuhause bereits. Ich muss mich trotzdem erst an mein neues (altes) Crossbike und an den Fahrradanhänger gewöhnen.

Von Berching nach Sulzkirchen

Nachdem wir die Brücke über den Kanal hinter uns ließen, geht es auf den geschotterten Main-Donau-Kanal-Radweg. Hier gibt es Wasser in Hülle und Fülle, sehr zur Freude von Freya. Langsam habe ich mich an mein neues Gespann gewöhnt und obwohl ich kein E-Bike habe, spüre ich den Anhänger kaum. Dennoch geht es Chriss etwas zu langsam (er hat ein E-Bike ;-). Weil jedoch die neue Achse noch nicht da war, konnte er den Anhänger noch nicht an seinem Rad befestigen).

Fahrradfahren mit Hund auf dem Main-Donau-Kanal-Radweg.

Der Weg verläuft eben und es macht uns richtig Spaß, aber plötzlich stehen wir vor einem Gatter, welches uns den Weg versperrt…

Schafe!

Wir überlegten, ob wir den Bereich umfahren sollten. Schließlich war ich mir nicht sicher, ob Herdenschutzhunde dabei sind. Und dann kamen uns 4 Radfahrer entgegen, ebenfalls mit Hund im Fahrradanhänger. Ich fragte, ob sich bei der Schafherde Hunde aufhalten. Ein „Nein“ kam zur Antwort, aber ich packte Freya sicherheitshalber trotzdem in den Anhänger. Das fand sie ein bisschen doof, denn eigentlich wollte sie lieber laufen, aber mir war es so lieber.

Kleine Schafherde auf dem Radweg zwischen Berching und Sulzkirchen auf Höhe der Schleuse.

Bei einer kleinen Steigung drehten meine Reifen fast durch. Kein Wunder, denn mein Fahrrad wiegt nicht viel, dann noch das Gewicht des Anhängers inkl. Freya. Aber ich kam oben an.

Nachdem wir das Gatter hinter uns hatten, durfte Freya wieder raus.

Ein bisschen spüre ich jetzt schon meinen Hintern (bisher waren wir ja nur zu Fuß oder mit dem Kajak unterwegs), also machen wir bei einer Bank eine kleine Pause und Brotzeit. Das Wetter ist toll, ein Boot schippert den Kanal entlang und ich genieße es, endlich ein bisschen was von der Landschaft zu sehen. Das ist das einzige, was mir beim Radfahren bisher nicht so gut gefällt – man sieht einfach nicht so viel, wie wenn man zu Fuß unterwegs ist.

Beide sehen glücklich aus.

Von Sulzkirchen nach Großhöbing

Ab Höhe Sulzkirchen verlassen wir den Main-Donau-Kanal-Radweg und es geht auf Asphalt weiter. Wir überqueren eine Straße und sind dann wieder auf einem Radweg.

Radweg zwischen Sulzkirchen und Großhöbing.
Nochmal der Radweg zwischen Sulzkirchen und Großhöbing.

Obwohl es hier kaum Schatten gibt, weigert sich Freya im Hänger zu bleiben… Wir versuchen es dennoch, auch um einmal ein bisschen schneller voranzukommen, denn ich will sie nicht überfordern und der Hund gibt das Tempo vor (das gilt auch bei unseren Wanderungen!). Aber Freya will schlichtweg nicht und so geht es wieder etwas langsamer weiter.

Wir erreichen Obermässing, fahren einmal durch die Ortschaft und sind wieder auf dem Fahrradweg. Der Weg führt über eine Wiese hinab zur Schwarzach. Hier wartet eine schmale Brücke auf uns. Ob ich da mit dem Fahrradanhänger durchkomme?

Die erste Brücke auf unserer Fahrradtour ist gleich geschafft.

Es hat geklappt und bei einer kleinen Kapelle legen wir eine Badepause für Freya ein, bevor es wieder leicht bergauf auf den nächsten Radweg nach Untermässing geht.

An der Schwarzach können die Hunde baden.

In Untermässing wartet die nächste schmale Brücke auf uns. Aber auch diese meistern wir gut. Nach der Ortschaft legen wir nochmal eine Pause ein, denn Freya ist bald am Ende ihrer Kräfte – sie will aber immer noch nicht in den Anhänger. Hm…

Die zweite Brücke haben wir auch erfolgreich gemeistert.
Freya geht wieder mal baden.

Der Gredl-Radweg – von Großhöbing nach Greding

Ab Großhöbing geht es auf dem Gredl-Radweg weiter. Der Gredl-Radweg verläuft entlang der alten Bahn-Trasse der Gredl-Bahn, von Greding nach Roth. Der Name „Gredl“ wurde von Greding abgeleitet.

Nachdem wir Großhöbing hinter uns ließen, folgte ein kurzer Schock in Günzenhofen

Als wir schon fast am Ortsende waren, preschte ein großer (und nicht freundlich gesinnter) Hund links aus einem offenen Gartentor über die Straße und ging auf Freya, welche jedoch auf der rechten Seite neben meinem Rad lief, los. Zum Glück reagiert sie bei sowas immer ziemlich souverän und auch ich hatte geistesgegenwärtig eine Vollbremsung hingelegt, sonst wäre ich ungewollt vom Fahrrad „abgestiegen“.

Vom Besitzer gab es, außer einem Rufen aus dem Garten, keine Spur. Erst nachdem ich lauter wurde und kräftig auf den Boden stampfte (und auch wenn ich das sonst nicht mache, war ich kurz davor, einfach nach dem Hund zu treten, denn hier ging es um unsere Sicherheit) verzog sich besagter Hund wieder in den Garten und wir konnten unsere Fahrt unbeschadet fortsetzen. Passt hier also auf, damit euch nicht das Gleiche passiert. Wäre Freya nicht so „entspannt“ bei solchen Begegnungen, hätte es vermutlich in einer Beißerei geendet.

Nach dem Schock machten wir bei einer Bank nochmal eine kurze Rast.

Kurze Pause bei einem schönen Rastplatz auf dem Gredl-Radweg zwischen Günzenhofen und Hausen.

Dann ging es weiter nach Hausen. Hier hat sich Freya jedes Gartentor genau angeschaut.

Und dann kam der lang herbeigesehnte Moment. Freya ging in den Fahrradanhänger und blieb brav drin (leider haben wir davon kein Foto, aber es folgt sicher mal ein Bild). Chriss fuhr neben dem Anhänger und achtete darauf, dass Freya im Hänger blieb. Aber es schien ihr jetzt richtig Spaß zu machen. Kein Wunder, sie ist mittlerweile fast 30 Kilometer selber gelaufen und war wohl müde.

Auch ein Spaziergänger mit Hund ließ sie „kalt“. Und so beendete Freya schließlich in Greding ihre erste Fahrradtour doch noch im Hundefahrradanhänger.

Wir ließen uns übrigens in Greding dann von Chriss abholen, denn den letzten Kilometer bis nach Hause wollte ich nicht auf der Straße fahren. ;-).

Für den zweiten Tag war die Route von Greding über Kinding und Beilngries zurück nach Berching geplant, aber wir haben uns einstimmig entschieden, dass wir diese Tour an einem anderen Tag machen werden. Ihr könnt euch also auf eine Fortsetzung freuen :-).

Insgesamt waren wir 6 Stunden unterwegs, bei einer Fahrzeit von 3,5 Stunden.

Auf gehts zu neuen Abenteuern.

Fazit zu unserer ersten Fahrradtour mit Hund:

Nun, was soll ich sagen? Es war sicher nicht unsere letzte Fahrradtour, denn mittlerweile habe ich mein Bike „aufgerüstet“ worden, sodass ich für das kommende Jahr eine mehrtägige Radtour plane. Mal sehen, wo es uns hinverschlägt. Zuerst braucht Freya aber noch einen eigenen Fahrradanhänger (wenn ihr Tipps für ein gutes Modell habt, dann immer her damit, ich freue mich).

Ich glaube, dass wir für unsere erste Radtour mit Hund genau die richtige Strecke rausgesucht haben. Und auch wenn wir nicht so flott unterwegs waren, wie Chriss sich das gewünscht hat (Fotos brauchen halt ihre Zeit ;-)), so war es ein gelungener Auftakt in unsere neue „Wander-Fortbewegungsmethode“. Freya hat es auf jeden Fall riesig Spaß gemacht, neben dem Rad herzulaufen und ich denke, dass sie mit ein bisschen Übung auch noch lieber im Hänger sitzen bleibt – obwohl das fürs erste schon super lief.

Und hier gibts noch ein paar (unsortierte) Impressionen:

Schwimmen im Kanal – einfach schön für Freya.
Der beste Hund der Welt ❤️.
Wuzeln muss sein.
Mein Gespann – Wheeler Crossbike und (noch) Trixie Hundefahrradanhänger.

Bis bald auf unserer nächsten Tour!

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