Altmühltal-Panoramaweg Schlaufe Nr. 22
Da nach wie vor die coronabedingte Ausgangsbeschränkung gilt und wir uns deshalb nicht weit vom Wohnort entfernen (dürfen), erwandern wir eben die nähere Umgebung. Dazu gehört auch der Sulztal-Wanderweg – ein Schlaufenweg des Altmühltal-Panoramaweg. So abwechslungsreich wie die Route selbst, war auch das Wetter ;-).
Wir starteten unsere etwa 23 km lange Rundwanderung am Sonntag, den 19.04.2020 gegen 9:30 Uhr in Beilngries am Hafen. Hier kann man nämlich super parken.
Nachdem wir uns fertig hergerichtet hatten (Freya bekam ihr Geschirr an, ich schnürte meine Wanderstiefel und schulterte den Rucksack) ging es auch schon los.
Infos zur Tour:
- Gesamtlänge in Kilometer: 22,9 laut Komoot, 24 laut der offiziellen Internetseite
- Höhenmeter: 350 laut Komoot, 553 laut der Internetseite
- Besonderheiten/Schwierigkeiten: gute Grundkondition vorausgesetzt; festes Schuhwerk von Vorteil; Rundtour; Wasserstellen gibt es in Beilngries am Hafen und an der Marienklause, in Biberbach am Bach, kurz nach Plankstetten beim Kruzerloch (könnte jedoch im Hochsommer ausgetrocknet sein), in Berching und bei Gösselthal – ich hab Freyas gesamten Wasservorrat wieder mit nach Hause geschleppt, bei wärmeren Temperaturen sollte dennoch Wasser mitgenommen werden; Einkehrmöglichkeiten: Beilngries, Biberbach, Plankstetten, Berching; Frequentierung: wir sind kaum Leuten begegnet – lediglich am Kanal waren einige Radfahrer unterwegs, fernab des Kanals ein paar vereinzelte Wanderer/Spaziergänger; nicht kinderwagen-/hundebuggygeeignet; Wegearten: wenn man nicht gerade am Kanal entlang läuft – dort ist die Route nämlich nur auf „langweiligen“ breiten Schotterwegen – dann verläuft die Route auf sehr abwechslungsreichen Wegen, von schmalen Waldpfaden bis zu breiteren Forst- und Wiesenwegen, aber auch etwas Asphalt (vor allem innerhalb der Ortschaften) ist alles dabei, auch ein paar Straßen müssen überquert werden, die Anstiege halten sich in Grenzen; Hinweis: die Sinterterrassen bei der Marienklause dürfen nicht betreten werden (!), das Kruzerloch sowie deren Umgebung befindet sich in Privatbesitz – Betreten auf eigene Gefahr
- Highlights: Marienklause, Kloster Plankstetten, Kruzerloch
- Varianten: Tour kann abgekürzt bzw. in Routen aufgeteilt werden (wenn ihr in Plankstetten die Brücke über den Kanal nehmt und auf der anderen Talseite zurück lauft – bei der zweiten Tour startet ihr dann in Berching und lauft bis Plankstetten und auf der anderen Seite zurück); Route kann auch umgekehrt gelaufen werden
- Start: Beilngries Hafen
- Ziel: = Ziel
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(Weshalb die Daten zwischen Komoot und der offiziellen Internetseite so stark variieren, kann ich euch leider nicht sagen, aber da ich den Track mit Komoot aufgezeichnet hatte, glaube ich ausnahmsweise eher den Angaben der App).
Auf gehts zum Sulztal-Wanderweg
Wir waren also fertig und so ging es auch schon los. Das Wetter war nicht so toll wie erwartet. Es war etwas windig und bewölkt und ausgerechent jetzt begann es zu nieseln. Nach ein paar Tropfen war aber schon wieder Schluss.
Erstes Ziel „Marienklause“
Wir folgen der Markierung (welche beim Sulztal-Wanderweg übrigens wieder sehr gut war) flussaufwärts entlang des Kanals und dann links. An ein paar Häusern am Ortsrand vorbei, etwas bergauf, über die Straße und schon waren wir bei der Marienklause. Bei der Marienklause gibt es ein paar Sinter-/Kalktuffterrassen, welche wirklich schön anzusehen sind. Da wir aber gerade erst am Beginn unserer Wanderung waren, ging es nach ein paar Fotos auch schon weiter.
Oberhalb der Marienklause überqueren wir die Straße nach Hirschberg und folgen ein ganz kurzes Stück dem Weg bergauf, bis wir dann rechts abbiegen. Nun verläuft der Weg ein ganzes Stück durch einen schönen Buchenwald. Ab und an bietet sich ein herrlicher Blick auf den Kanal. Mal laufen wir auf einem Pfad, mal auf einem etwas breiteren Weg.
Wie in einem Märchen
Kurz vor Biberbach verlassen wir den Wald und es geht über einen Feldweg hinab nach Biberbach. Mittlerweile haben wir auch etwas Sonne und Freya kühlt sich im Bach ab.
Nach der Kirche biegen wir rechts ab und haben zugleich den nächsten kurzen Anstieg vor uns. Oberhalb der Häuser (Vorsicht, hier waren tatsächlich freilaufende Hühner unterwegs) geht es über einen Pfad am Waldrand entlang Richtung Plankstetten.
Kloster Plankstetten
Wir durchqueren den Innenhof des Klosters Plankstetten. Hier gibt es auch einen Klosterladen, welcher durch die Fenster sehr vielversprechend aussah. Vielleicht komm ich nochmal her, wenn er offen hat… Auch die Ortschaft ist schnell durchquert und es wartet das Kruzerloch auf uns. Darauf freute ich mich schon die ganze Zeit. Freya nutzte noch den niedrigen Bach unterhalb des Hangs und kühlte sich die Pfoten (so heiß war es zwar nicht, aber sie kann auch bei -10 Grad baden gehen) und schon ging es den kleinen Hang hinauf und über einen Holzsteg zum Eingang.
Das Kruzerloch
Das Kruzerloch (auch Krügerloch genannt) ist eine im Doggersandstein befindliche „kleine“, aber begehbare Höhle. Sie wurde teils künstlich erweitert. Dennoch lohnt es sich, die Höhle genauer anzusehen. Im „oberen“ Teil war ich jedoch nicht – aber das kommt noch ;-). Es handelt sich hierbei um ein Privatgrundstück, das Betreten ist jedoch auf eigene Gefahr gestattet.
Ab dem Kruzerloch geht es noch kurz bergauf und dann „landen“ wir auf einem breiten Forstweg, welcher sich auch kurz mal zum schmalen Pfad verwandelt, um dann wieder auf der Forststraße anzukommen. Aber die Abwechslung der Wege gefällt mir sehr gut – genauso wie der grüner werdende Buchenwald.
Über besagten Forstweg geht es dann hinab zum Main-Donau-Kanal. Hier müssen wir eine kurze Strecke auf der (wenig befahrenen) Straße zurücklegen, bis es dann über einen Schotterweg (Radweg) am Kanalufer entlang nach Berching geht.
Berching – Halbzeit!
Bei Berching überqueren wir mithilfe einer Brücke den Kanal und halten uns links. Da ich die Markierung am Torbogen der Stadtmauer übersehen hatte (hier war der Weg durch Straßenarbeiten gesperrt, aber für Fußgänger frei – aber halt nicht erkennbar, außer man stand direkt davor), liefen wir zuerst ein paar Meter entlang der Stadtmauer. Weil ich keine weitere Markierung mehr entdeckte, drehten wir um und siehe da, es ging eben doch durch den Torbogen weiter in die „Innenstadt“.
Freya nutzte wieder einmal den kleinen Bach, welcher im gemauerten Bachbett durch Berching fließt zum „Kneippen“. Bei einem Brunnen mit einer Bank gönnten wir uns eine kurze Pause.
Ludwig-Main-Donau-Kanal
Am „alten Kanal“ (Ludwig-Donau-Main-Kanal) geht es nun wieder in die andere Richtung. Zuerst ein gutes Stück entlang des Wassers, dann etwas bergab und an Häusern vorbei, über die Sulz und anschließend folgt ein eher „langweiliger“ Weg entlang des Main-Donau-Kanals. Oberhalb der Schleuse dreht die Wasserschutzpolizei ihre Runden und auf einer Bank machen wir nochmal eine kurze Rast. Einfach mal etwas die Sonne genießen.
Rund 2,5 Kilometer geht es über Schotter entlang des Kanals. Ein etwas eintöniger Wegabschnitt, aber er gehört halt dazu. Bei Plankstetten (diesmal sind wir ja auf der anderen Kanalseite) geht es dann wieder hoch zum Ludwig-Donau-Main-Kanal, unter der Bundesstraße hindurch und über einen Asphaltweg hoch zum Wald. Zum Glück wechselt der Asphalt am Waldrand zu Schotter und anschließend in einen weichen Waldboden.
Jetzt ist es nicht mehr weit
Der Weg gefällt mir doch wesentlich besser als ich zuerst erwartet hatte. Der Waldboden federt richtig schön die Schritte ab und überhaupt ist mir so ein Waldweg einfach lieber als Teerstraßen oder Schotter. Es geht dennoch bald wieder bergab und so gelangen wir nach Gösselthal.
Hier geht es vorbei an Biberburgen und abgenagten Bäumen auf dem Radweg Richtung Beilngries. Aber kurz bevor wir am Hafen sind, geht es nochmal hinauf. Wieder überqueren wir die Bundesstraße und laufen entlang des alten (und mittlerweile ausgetrockneten) Ludwigskanal. Über ein paar Treppen geht es hinab, ein letztes Mal über die Bundesstraße und über die Brücke weiter. Am Stadtpark-Weiher vorbei vor zum Hafen – unserem Ausgangspunkt.
Insgesamt waren wir 6 Stunden unterwegs. Die reine Gehzeit betrug knapp 5 Stunden.
Fazit zum Sulztal-Wanderweg Schlaufe 22:
Wer die Kondition besitzt, den gesamten Weg am Stück zu laufen, der sollte dies auch tun. Die Abwechslung ist einfach der Wahnsinn und lässt die 23 km wie im Fluge vergehen.
Das Kruzerloch ist wirklich genial, auch für Kinder. Die darunterliegende Picknickecke lädt auch zum Verweilen ein, während die Hunde z. B. im Bach planschen können.
Der Weg entlang des Kanals verläuft größtenteils auf Schotter und ohne Schatten. Da hier allerdings die Vierbeiner ständig ins Wasser können, ist es auch bei etwas wärmeren Temperaturen (nicht im Hochsommer bei 35 Grad ;-)) kein Problem. Allerdings muss man hier schon immer wieder auf Radfahrer achten – welche jedoch auch auf andere achten.
Am besten hat mir der Abschnitt zwischen Plankstetten und Berching gefallen – also bis wir entlang des Kanals gelaufen sind.