Wandern mit Hund im Fichtelgebirge
Eine erlebnis- und abwechslungsreiche Tour auf den zweithöchsten Gipfel des Fichtelgebirges.
Am Sonntag, den 12.01.2020 war es Zeit für unsere (etwas verspätete) erste Wanderung im Jahr 2020. Nachdem wir die letzten Wochen fast ausschließlich im Bayerischen Wald unterwegs waren, sollte es nun endlich einmal wieder ins Fichtelgebirge gehen. Und zwar auf den zweithöchsten Gipfel des Fichtelgebirges – den Ochsenkopf (1024 m ü. NHN). Der Ochsenkopf ist übrigens auch Teil des Fränkischen Gebirgswegs.
Obwohl Freya und ich bei unserer 12-Gipfel-Tour bereits den Ochsenkopfgipfel – sowie 8 weitere Gipfel des Fichtelgebirges – bestiegen hatten und auch die Weißmainquelle schon damals entdeckten, sollte es diesmal „nur“ über die Weißmainquelle auf den Ochsenkopf gehen. Denn bei der 12-Gipfel-Tour hatte ich das Wahrzeichen des Ochsenkopfes nicht gesehen/gefunden und jetzt war es an der Zeit.
Infos zur Tour:
- Gesamtlänge in Kilometer: 10,2
- Höhenmeter: 420
- Besonderheiten/Schwierigkeiten: nicht kinderwagengeeignet; im Sommer kaum Wasserstellen, diese sind meistens ausgetrocknet – deshalb genügend Wasser für Zwei- und Vierbeiner mitnehmen; Einkehrmöglichkeiten in Bischofsgrün und im Gipfelrestaurant Asenturm (Öffnungszeiten beachten); Rundtour; im Winter sind die Wege teils sehr vereist – gutes Schuhwerk sowie teils Trittsicherheit erforderlich; allgemein wenig frequentiert, was jedoch vermutlich am Wetter lag (im Sommer war hier deutlich mehr los) – das Restaurant/die Hütte war gut besucht, jedoch nicht überfüllt; Wegearten: überwiegend Pfade mit Wurzeln und Steinen, aber auch Forstwege und vereinzelt Asphalt
- Highlights: Weißmain(s)quelle; Asenturm; Wahrzeichen Ochsenkopf, Gipfelkreuz Ochsenkopf
- Varianten: Tour kann umgekehrt begangen sowie erweitert werden, in dem man z. B. noch zum Weißmainfelsen, zum Goethefelsen oder zur Fichtelnaab-Quelle läuft.
- Start: Jägerstraße 9, 95493 Bischofsgrün (alternativ kann man auch vom Parkplatz der Talstation Nord der Ochsenkopf-Seilbahn starten)
- Ziel: = Start
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Auf die Plätze – fertig – los!
Nachdem wir die letzten Male immer allein unterwegs waren, ging es diesmal in Begleitung auf Tour. Und so ging es gegen 10:30 Uhr vom Parkplatz in Bischofsgrün los.
Von der Jägerstraße biegen wir nach links auf die Dr.-Hermann-Meyer-Straße ab, um weiter über die Wunsiedeler Straße auf den Karchesweg zu gelangen. Der Karchesweg wird zum Christof-Seidel-Weg und führt uns aus Bischofsgrün heraus. Oberhalb der Talstation queren wir die erste Skiabfahrt, allerdings liegt hier kein Schnee, sodass das kein Problem ist.
Wir bleiben auf diesem „Hauptweg“, kommen am Klettergarten vorbei, queren eine weitere Skiabfahrt – diese ist allerdings befahrbar und Freya denkt, sie müsse die Skifahrer „retten“ ? – und halten uns auf der gegenüberliegenden Seite links. Diesem Forstweg folgen wir geradeaus, bis wir nach links auf einen Waldpfad abbiegen (Beschilderung Naturpfad Weißer Main).
Der Weiße Main
Nach kurzer Zeit stehen wir vor einem Bach. Wir sind am Weißen Main angekommen – dessen Quelle werden wir ebenfalls noch erreichen. Eine kleine Brücke führt auf die andere Uferseite, aber wir bleiben auf dieser Seite und folgen dem Pfad nach rechts.
Der Weg entlang des Weißen Mains führt idyllisch durch den Wald, über kurze Bohlenwege, Wurzeln und Steine – genau mein Geschmack. Das leichte Auf und Ab macht mir nichts aus und auch Chriss findet es noch ganz angenehm (obwohl ich vermute, dass es ihn ein wenig an unsere Grenzgänger-Tour erinnert ?).
Der Weiße Main hat eine bräunliche Farbe. Außerdem schäumt das Wasser ziemlich und so geschah es, dass Freya bei -2 Grad ein unfreiwilliges Vollbad im Bach nahm… Bei einer kleinen Insel hatte sich jede Menge Schaum am Ufer gesammelt und irgendwie meinte sie wohl, das wäre Schnee (oder was auch immer) – jedenfalls ist sie prompt im Wasser gelandet und natürlich war es hier ziemlich tief. Zum Glück ist sie da nicht so. Raus aus dem Wasser, ein paar Mal geschüttelt, weiter gings.
Nach rund 800 Meter geht es etwas bergauf und hier macht sich der nasse Winter bemerkbar. Ein größeres Rinnsal fließt direkt über den Weg nach unten. Aber auch das schaffen wir ohne größere Probleme.
Nach rund einem Kilometer verlassen wir den Naturpfad, obwohl dieser noch etwas weiterführen würde. Aber Chriss ist jetzt ein befestigter Forstweg lieber.
Steil bergauf
Der Weg führt uns also steil bergauf wieder auf den Karchesweg. Diesem folgen wir nach links in Richtung Karches (der Naturpfad verläuft sozusagen parallel dazu, jedoch ein paar Höhenmeter weiter unten). Kurz vor Karches geht es ein weiteres Mal nach oben zur Loipe (Unterer Ringweg). Da aktuell kein Schnee liegt, sind (zum Glück) auch keine Langläufer unterwegs. Allerdings überqueren wir diesen Forstweg nur, um gleich wieder auf einem Pfad weiter nach oben zu gehen. So langsam dämmert es mir, dass ich hier schon einmal war. Dieser Weg führte uns bei unserer 12-Gipfel-Tour nämlich vom Ochsenkopf zum Nußhardt.
Die Weißmainquelle
Nach rund 5,5 Kilometer – mittlerweile hatte sich das Wetter etwas verschlechtert und die Sonne verschwand hinter Nebelschwaden – erreichen wir unser erstes Ziel. Die Weißmainquelle. Hierbei handelt sich um eine, von insgesamt 4 Quellen im Fichtelgebirge – weitere sind die (Fichtel)Naabquelle, die Egerquelle und die Saalequelle.
Nach einem Foto gehts weiter. Den Weißmainfelsen lassen wir aus. Warum? – Durch den Nebel ist es ziemlich kalt geworden, der Wind pfeift uns um die Ohren und Chriss Magen knurrt. So machen wir uns an den weiteren Aufstieg zum Gipfel und dem Gipfelrestaurant Asenturm.
Wir hätten wohl besser Schlittschuhe eingepackt
Während es nach der Weißmainquelle zuerst noch über einen bequemen Forstweg ging, hatten wir im weiteren Wegverlauf mit Eisflächen „zu kämpfen“. So lange sich immer wieder Steinspitzen finden ließen, auf welche man treten konnte, klappte das ja ganz gut, aber Chriss schaffte es, auf eine Eisplatte zu treten, bei welcher weit und breit kein Stein in Sicht war. Und das auch noch am Hang. Ich forderte ihn auf, sich nicht zu bewegen, lief auf die andere Seite des Weges und zog ihn dann vom Eis.
Kurz vor dem Gipfel des Ochsenkopfs kann man noch zum Goethefelsen. Aber auch diesen ließen wir aus und folgten unserem Hungergefühl.
Gipfelrestaurant Asenturm
7 Kilometer und 2,5 Stunden nach unserem Start erreichten wir das Restaurant am Ochsenkopfgipfel und gönnten uns zuerst einmal etwas zu essen und zu trinken.
Den, dem Restaurant namensgebenden Asenturm, besichtigten wir (leider) auch nicht mehr. Ich muss also auf jeden Fall irgendwann nochmal hierher…
Das Wahrzeichen vom Ochsenkopf
Als wir weitergehen wollten, suchte ich schon von der Treppe aus nach dem berühmten Wahrzeichen des Ochsenkopfs – denn ich hatte es eigentlich bei den Felsen neben der Hütte erwartet – was dazu führte, dass ich (doof wie ich bin) die Treppenstufen übersehen/vergessen hatte und prompt saß ich auf meinem Hintern. Das Wahrzeichen hatte ich aber immer noch nicht gefunden… Dafür hatte ich einen blauen Fleck am Arm und an der Handfläche. Zum Glück ist nicht mehr passiert.
Da der Abstieg bei dieser Wanderung anders erfolgte als beim letzten Mal, überquerten wir – sehr zu Freyas Freude – die beschneite Skipiste mit dem Gipfelkreuz, folgten dem Pfad ein wenig durch die Bäume und dann, ja dann, entdeckte ich endlich das Schild zum Wahrzeichen.
Ich kraxelte mit Freya auf den Felshaufen und suchte und suchte. Aber irgendwie konnte ich es nicht finden.
Ich hatte mit einem gut erkennbaren Felsen gerechnet – oder was auch immer. Gerade als ich wieder zurück wollte und mich umdrehte, sah ich es dann. Der berühmte, in Fels gemeiselte/geritzte Ochsenkopf.
Auf zum Abstieg
Der Abstieg vom Ochsenkopfgipfel erfolgte über einen anderen Weg, wie der Aufstieg. Ob das so eine gute Idee war?
Nach dem Wahrzeichen geht es zuerst über ein paar Stufen aus Stein nach unten. Natürlich waren auch diese total vereist und hier war ich froh, dass Freya das Kommando „hinten“ kennt. Denn wer hier einen ziehenden Hund vor sich hat, hat sicher keinen Spaß. Aber auch so waren wir froh, dass wir diese Passage hinter uns gebracht hatten.
Je mehr Höhenmeter wir hinter uns ließen, umso „besser“ wurde der Weg und wir fanden wieder Halt. So kamen wir zügig zum Auto zurück und beendeten unsere Tour nach rund 5 Stunden. Die reine Gehzeit betrug 2,5 Stunden.
Diese Wanderung war wieder einmal sehr abwechslungsreich. Nicht nur von der Beschaffenheit der Wege, sondern auch die Kontraste vom Tal zum Gipfel waren der Wahnsinn. Während wir in Bischofsgrün bei Sonnenschein und grüner Vegetation gestartet sind, wartete am Gipfel dann doch etwas Schnee auf uns und der Nebel verlieh dem Ganzen ein mystisches Flair. Mir hat es total Spaß gemacht, endlich mal wieder eine Tour im Fichtelgebirge zu gehen.
Das Fichtelgebirge ist für mich eine tolle Alternative zu den Alpen (gerade was Fahrzeit und die Frequentierung der Wege angeht), auch wenn die Berge nicht so hoch sind. Ich fühle mich dort einfach wohl und die Landschaft hat durchaus ihren Reiz.
Wo geht ihr denn am liebsten wandern? Im Hochgebirge oder darfs auch mal eine Tour im Mittelgebirge sein? Ich freue mich auf eure Kommentare.
Wieder einmal ein toller Bericht von Euch ? und wenn ich mir so die Fotos anschaue, dann würde ich am liebsten meine Stiefel überstreifen, meinen Vierbeiner schnappen und losgehen.
???
Macht weiter so
Dankeschön ?. Es freut mich sehr, dass unsere Touren so motivierend sind ?.
Ich würde auch am liebsten gleich wieder los ?, aber die Pflicht ruft in den nächsten Tagen und so muss ich erstmal wieder in die Arbeit ??.
Viele Grüße Andrea und Freya ?
Ein klasse Wanderbericht und eine tolle Tour , weiter so !!
Dankeschön ?.