Die Große Rachel-Tour führt uns auf die Gipfel des Kleinen Rachel, des Großen Rachel und zum Rachelsee über die Rachelkapelle.
Am Sonntag, den 20. Oktober starteten wir um kurz nach 10 Uhr unsere Große Rachel-Tour.
Eigentlich sollte die Wanderung nicht so lange werden – geplant waren 14 gemütliche Kilometer – aber ich hatte erst am Gipfel des Kleinen Rachel von einem netten, jungen Mann erfahren, dass man zum eigentlichen Startpunkt der Tour in Gfäll, nur mit dem Igelbus gelangt. Deshalb sind wir etwa 4 Kilometer entfernt, von einem anderen Parkplatz gestartet. Das hat unsere Route „dramatisch“ verlängert ;-).
Infos zur Tour:
- Gesamtlänge: 23,3 Kilometer
- Höhenmeter: 810
- Besonderheiten/Schwierigkeiten: Rundtour; festes Schuhwerk erforderlich; Vorsicht bei Nässe – gerade die Wege durch die Buchen können dann sehr rutschig sein; Trittsicherheit – durch das Laub sind viele Wurzeln und Steine kaum bzw. überhaupt nicht erkennbar; abwechslungsreiche Wege – Forstwege, (steinige und wurzlige) Pfade, Teerstraße; Wasserstellen an der Flanitz, am Rachelsee, am Seebach und am Waldhüttenbach, zwischen der Rachelkapelle und dem Rachelsee gibts noch einen kleinen Brunnen und am Waldschmidthaus kann ebenfalls Wasser aufgefüllt werden (es sollte aber trotzdem genug Wasser mitgenommen werden); Nationalparkgebiet = Leinenpflicht! (leider halten sich hier nicht alle daran); Kerngebiet des Nationalparks = auf den Wegen bleiben; das Gipfelkreuz vom Kleinen Rachel haben wir leider nicht gefunden; am Gipfelkreuz des Großen Rachel und an der Rachelkapelle war „die Hölle los“; Frequentierung auf der Route: bei den Gipfeln und am Waldschmidthaus waren sehr viele Leute und auch Hunde (das Wetter war traumhaft und es war Sonntag), am Rachelsee wurde es weniger und am Ende waren wir quasi alleine unterwegs; Einkehr im Waldschmidthaus möglich (Öffnungszeiten beachten!)
- Start: Wanderparkplatz Flanitzbene in Klingenbrunn-Bhf.
- Ziel: = Start
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.
Start am Parkplatz Flanitzebene in Klingenbrunn-Bahnhof
Ursprünglich sollte die Tour ja in Gfäll starten. Der Startpunkt ist jedoch, wie ich später erfahren hatte, nur mit dem Igelbus erreichbar und auf eine Busfahrt hätte ich sowieso keine Lust gehabt. Also fuhren wir bis zur nächsten Ortschaft, wo es einen Wanderparkplatz gibt. Die Flanitzebene in Klingenbrunn-Bahnhof. Hier gibt es übrigens auch ein Toilettenhäuschen. Übernachten ist jedoch verboten.
Schnell die Schuhe gewechselt, den Rucksack geschultert und Freya Geschirr und Leine angezogen und schon gings los.
Klingenbrunner Rachelsteig
Wir folgten knapp 2 Kilometer dem breiten Forstweg mit moderater Steigung, um anschließend rechts auf den Klingenbrunner Rachelsteig zu wechseln. In den Klingenbrunner Rachelsteig kann man auch bereits nach ca. 600 Meter vom Start aus gelangen, aber da verpasste ich wohl die Abzweigung.
Nach einer kurzen Trinkpause an der Flanitz, ging es anschließend steiler bergauf. Puh – Steigungen bis zu 20 % forderten uns ganz schön. Wir sind ja aktuell etwas aus dem Training.
Waldschmidthaus
Insgesamt geht es etwa 6 Kilometer bergauf, bis man das Waldschmidthaus erreicht hat. Hier bietet sich die Möglichkeit für eine Einkehr (im Sommerhalbjahr täglich von 10 – 17 Uhr). Da ich aber selber eine Brotzeit im Rucksack hatte, die Bänke alle gut besucht und auch einige andere Vierbeiner anwesend waren, gingen wir weiter.
Hier muss man sich entscheiden, ob man zum Gipfel des Kleinen Rachel möchte oder gleich weiter zum Großen Rachel geht.
Gipfel Nr. 1 – Kleiner Rachel (1399 m)
Kurz hatte ich überlegt, ob wir den Kleinen Rachel auslassen. Die Tour war ja nicht so lange geplant. Aber… Ich hatte mir die beiden Rachelgipfel und den Rachelsee für heute vorgenommen, also kann ich den Gipfel nicht einfach auslassen, oder wie seht ihr das?.
Wir folgten also, nach dem Waldschmidthaus, der linken Abzweigung zum Kleinen Rachel.
Der Weg verläuft etwa 1 Kilometer ausschließlich über einen schmalen Pfad. Man wandert durch stehende und liegende Baumleichen, aber auch durch mit Heide bewachsene Wiesen. Schön, einfach nur schön.
Am Kleinen Rachel gibt es ein Gipfelkreuz. Allerdings haben wir dieses nicht gefunden. Auf den Bildern, welche ich gesehen hatte, kann man vom Kreuz aus direkt auf die Trinkwassertalsperre Frauenau blicken, weshalb ich vermute, dass das Kreuz unterhalb eines Felsvorsprungs liegt. Naja, macht nichts, vor uns liegt noch eine weite Strecke, weiter gehts – dachte ich mir.
Gipfel Nr. 2 – auf zum Großen Rachel (1452 m)
Wer vom Kleinen auf den Großen Rachel möchte, der muss über den selben Weg, zurück zum Waldschmidthaus. Den Großen Rachel haben wir dabei stets im Blick.
Am Waldschmidthaus folgen wir der Beschilderung nach links. Der Anstieg hat es wieder einmal in sich. Nach ein paar Minuten erreichen wir endlich den Gipfel… Aber auch hier gibt es kein Gipfelkreuz-Foto :-(.
Wir haben den Gipfel zwar erreicht und auch das Gipfelkreuz gefunden, aber es war einfach zu viel los. Die Menschen standen Schlange, um zum Kreuz zu gelangen und so machten wir uns gleich wieder an den Abstieg in Richtung Rachelsee.
Nächster Halt – Rachelkapelle
Der Abstieg zur Rachelkapelle und zum Rachelsee ist nicht ohne und sollte nur mit geeignetem Schuhwerk erfolgen.
Nach etwa 30 Minuten erreichten wir die Rachelkapelle. Diese war heute ebenfalls gut besucht, aber endlich konnte ich ein Bild machen, ohne fremde Menschen auf dem Foto zu haben. Der Blick von der Rachelkapelle zum Rachelsee ist wunderschön.
Endlich etwas Ruhe und die lang ersehnte Brotzeit
Die Rachelkapelle hatten wir schnell hinter uns gelassen. Wir machten uns auf zum weiteren Abstieg über den Kapellensteig
und erreichten nach einer weiteren halben Stunde den Rachelsee. Hier war nicht mehr ganz so viel los und Freya nutzte den See für eine Abkühlung (baden und schwimmen verboten, ob dies auch für Hunde gilt?).
Am Rachelsee gibt es gleich mehrere Sitzgelegenheiten und so nutzten wir eine Bank für unsere Brotzeit und haben ein wenig die Stille genossen.
Ein Blick in den Himmel verriet, dass bald die Sonne untergehen würde. Deshalb packte ich schnell den Rucksack zusammen. Es warteten noch fast 12 Kilometer auf uns.
Föhraufilz
Den Aussichtsturm im Föhraufilz hatte ich bei der kurzen Tourenplanung ausgelassen. Jetzt liegt er jedoch genau auf dem Weg zum Auto und so führte uns der Weg dorthin, durch unzählige Buchen und anschließend durchs Filz.
Dieses Moor ist ganz anders, als das Zwieselter Filz. Dicht bewaldet mit vielen Bäumen und Sträuchern und so war auch der Ausblick vom Aussichtsturm nicht in die Ferne, sondern – wer errät es? – natürlich auf Bäume.
Auch wenn der Weg durchs Föhraufilz kurz und der Ausblick vom Turm nicht berauschend ist, lohnte es sich. Denn „Der Weg ist das Ziel“ – und der Weg ist durchaus schön und abwechslungsreich.
Auf zum Auto
Das Föhraufilz ließen wir hinter uns und machten uns auf zum Auto. Wir setzten unseren Weg auf breiten, ebenen Forstwegen fort. Das hatte den Vorteil, dass wir nun etwas schneller vorwärts kamen.
Wir gelangten zur Schwarzach, einem kleinen Bach. Auch hier gibt es einen Wanderparkplatz – Schwarzachebene (ebenfalls campen verboten).
Der geteerten Schwarzachstraße folgten wir etwa einen Kilometer flussabwärts. Da es sich um die Straße nach Gfäll handelt, kam uns auch einmal der Igelbus entgegen.
Anschließend bogen wir rechts ins Lindaustraßl ein und kamen zum Waldhüttenbach. Hier hielten wir uns wieder rechts. Ein Pfad führt etwas entlang der Gleise und um die Ortschaft herum.
Nach 23,3 Kilometer, 810 Höhenmeter und 7 Stunden und 49 Minuten erreichten wir dann, noch vor Einbruch der Dunkelheit, den Parkplatz Flanitzebene, wo unser Auto stand. Die reine Gehzeit betrug 5,5 Stunden.
Fazit:
Ich denke, gerade die unterschiedlichen Eindrücke der Tour sprechen für die große Abwechslung, welche die Landschaft bietet. Egal ob lichte Buchenwälder, ein dicht bewachsenes Moor, Heide- und Wiesenlandschaften und Blicke über die vom Borkenkäfer geschädigte Landschaft (welche sich aber mittlerweile erholt), die Natur gibt hier einiges her.
Auch wenn die Tour eigentlich ganz anders und viel kürzer geplant war und wir keines der beiden Gipfelkreuze gesehen haben, war es eine tolle Tour. Im Hochsommer oder im tiefsten Winter würde ich die Route allerdings nicht gehen wollen. Die Wege verlaufen viel über Steine und Wurzeln und das herabgefallene Laub der Buchen, setzt ein großes Maß an Trittsicherheit voraus. Eine ausreichende Grundkondition vom Hund und Halter sollte ebenfalls vorhanden sein ;-).
Weitere Impressionen:
Wart ihr auch schon am Rachel? Wie lang war eure Tour?
Comments