Zeckenschutz für Mensch und Hund

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Krabbelvieh, Blutsauger, Krankheitsüberträger

Beim Zeckenschutz handelt es sich um ein elementares Thema bei meinen Wanderungen. Nicht nur unsere Hunde können von Zecken befallen werden, sondern auch wir Menschen.
Welche Möglichkeiten es gibt, sich vor den lästigen Blutsaugern zu schützen und wie man Zecken am besten entfernt, wenn sie sich erstmal festgebissen haben, das erfahrt ihr in diesem Artikel.

Das Frühjahr beginnt und damit auch die Zeckenzeit

entfernte Zeck

Als es im Winter noch lange Temperaturen unter 0 Grad hatte und der Schnee beinahe jeden Flecken Erde bedeckt hielt, hatte man zumindest während dieser Zeit Ruhe vor Zecken. Aber mit der Klimaerwärmung (ja, ich weiß, viele streiten sie immer noch ab) und den damit einhergehenden „oft zu warmen Wintern“, hat man meist das ganze Jahr über mit den kleinen Biestern zu kämpfen. Wenn es dann Frühling wird, geht’s wieder richtig los.

Wie sieht also so eine Zecke aus

Zecken gehören zur Klasse der Spinnentiere. Sie bestehen aus einem Rumpf, einem Kopf mit dem Mundwerkzeug und 8 Beinen. Je nach Art unterscheiden sie sich farblich. Ich habe schon graue, rot-braune, schwarze, aber auch weiße Zecken gesehen. Es kommt natürlich immer ein wenig auf die Region an.

Als Kind wurde mir erzählt, Zecken würden auf Bäumen sitzen und warten, bis ein Mensch oder ein Tier vorbeikommt, um sich auf ihn fallen zu lassen. Das ist nicht so. Zecken halten sich meistens in hohem Gras oder Gestrüpp auf und man streift sie im Vorbeigehen ab.

Leider übertragen viele Zecken, zum Teil lebensgefährliche Krankheiten. FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), Borreliose, Babesiose, Ehrlichiose, Rickettsiosen oder Neoehrlichiose sind vor allem für den Menschen ein ernstzunehmendes Thema. Aber auch Hunde können sich beispielsweise mit Borrelien infizieren

Aber was gibt es denn nun für Möglichkeiten, mich und meinen Hund vor ihnen zu schützen und welche Variante ist die Beste?

saugende Zecke

Nun, es gibt nicht DEN Zeckenschutz. Es spielen immer mehrere Faktoren eine Rolle. Die Zeckenarten sind oft abhängig von der Region und für einen Hund, der mehr am Ufer bleibt, reicht oft ein anderer Schutz aus, als für eine ambitionierte Wasserratte – schon wegen des Gewässerschutzes sollte hier auf wasserfeste Produkte geachtet werden und dann gibt es Mittel, welche repellent (abstoßend) aber nicht abtötend wirken. Diese Methode des Zeckenschutzes bevorzuge ich.

Ihr seht hier nun ein paar Zeckenschutz-Varianten, die ihr entweder bei eurem Tierarzt, in der Zoofachhandlung, dem Drogeriemarkt oder in der Apotheke bekommt.

Der Zeckenschutz für den Hund

  • Spot Ons: Sogenannte Spot Ons sind kleine, mit flüssigem Wirkstoff gefüllte Tuben, welche auf der Haut (beispielsweise im Nacken und bei der Schwanzwurzel) verteilt werden. Der Wirkstoff kann sowohl pflanzlich wie auch chemischen Ursprungs sein und hält meistens 4 Wochen.
  • Bravecto: Die Tablette gegen Zecken. Sie hält 3 Monate und wirkt ziemlich zuverlässig. Zwei- oder dreimal bekam sie Freya auch. Nachdem ich jedoch ein wenig über Bravecto recherchiert hatte, bekam sie diese Tablette nie wieder. Die Nebenwirkungen sind mir persönlich einfach zu risikoreich.
  • Halsbänder: Zeckenhalsbänder gibt es in pflanzlicher, wie auch chemischer Form. Egal ob Leder-, Kautschuk- oder Stoffhalsband – alle sind mit einem, zeckenfernhaltenden oder zeckentötendem Wirkstoff versehen. Der Vorteil eines Halsbandes gegenüber Spot Ons oder Tabletten liegt darin, dass ein Halsband bei Unverträglichkeit wieder abgenommen werden kann und der Wirkstoff schneller abgebaut ist, als bei Mitteln, welche direkt auf die Haut aufgetragen oder oral verabreicht werden. Chemiefrei und ohne weitere Zusätze sind Keramikhalsbänder oder Bernsteinketten. Zu deren Wirkung kann ich allerdings nichts sagen.
  • Sprays: Zeckenschutzsprays gibt es ebenfalls in verschiedenen Varianten. Während u. a. das Frontline-Spray einer Chemiekeule ähnelt, basiert beispielsweise der Canina Bio-Insect-Shocker auf Auszügen des Kokosöls, ist also eher von pflanzlicher Art. Ein kleiner Tipp von mir: Nicht selten wird empfohlen, das Fell direkt einzusprühen. Da es aber Hunde gibt, die das „Zisch-zisch“ der Flasche nicht mögen, empfehle ich, sich die Hände einzusprühen und dann durchs Fell zu wuscheln. Dafür trage ich Handschuhe. Je nach Hersteller helfen Sprays entweder für ein paar Stunden (wie z. B. Ballistol stichfrei Animal – Wirkungsdauer bis zu 8 Stunden) oder auch über mehrere Wochen.
  • Puder: Bei Pudern sind die Wirkstoffe meistens dieselben wie bei Sprays. Es gibt sie hauptsächlich in der Zoohandlung vor Ort. Mit Pudern habe ich jedoch bisher keinerlei Erfahrungen gemacht, da mich persönlich die Anwendungsweise stört.
  • Shampoo: Auch Shampoos gibt es mit dementsprechenden Mitteln, welche gegen Zecken helfen. Da ich jedoch kein Fan von häufigem Shampoonieren beim Hund bin, würde ich ein Shampoo nur nutzen, wenn ich gerade nichts anderes zur Hand habe.
  • Schaum: Ein Schaum wird ähnlich wie ein Spray aufgetragen. Die Wirkstoffe sind oft rein pflanzlicher Herkunft. Die Wirkungsdauer beschränkt sich häufig auf maximal 2 Wochen.
  • Alternativen: Alternativen können Knoblauch, Kokosöl, Schwarzkümmelöl oder Kokosflocken sein.
    • Knoblauch gibt es als Pulver, Tabletten oder Pellets. Da hier sorgfältig auf die Dosierung geachtet werden sollte (Zwiebelgewächse sind eigentlich nichts für Hunde), stehe ich dieser Variante der Zeckenabwehr, sehr skeptisch gegenüber.
    • Das Kokosöl wird beispielsweise mit den Händen, direkt vor der Wanderung, im Fell verteilt. Hund und Hände riechen angenehm nach Kokos. Die Wirkung hält aber leider auch nur ein paar Stunden. Alternativ lassen sich auch aus Kokosöl und Bierhefeflocken Leckerlis herstellen. Das Rezept dazu findet ihr unter https://www.smillaswohngefuehl.com/2018/05/natuerlich-gegen-zecken-und-floehelfe-gegen-zecken-und-floehe-bei-hunden.html/
    • Wer Schwarzkümmelöl gibt, sollte dies mehrmals pro Woche über das Futter verabreichen. Es verändert den Körpergeruch und macht den Hund für Zecken uninteressant (Vorsicht: Schwarzkümmelöl ist für Katzen giftig!). Es sollte auf die Dosierung geachtet werden.
    • Kokosflocken können auch über das Futter gegeben werden. Selbst habe ich es noch nicht getestet, es soll allerdings durchaus beim wirksamen Zeckenschutz helfen.
  • Auch Halsbandanhänger, wie der „tic-clip von Anibio“ sollen Zecken bis zu 2 Jahren fernhalten. Auf welche Art das funktionieren soll, könnt ihr hier https://www.anibio.de/hunde/ungeziefer/tic-clip nachlesen. Zugegeben, ich liebäugle mit dem Anhänger seit einigen Jahren, konnte mich aber noch nicht durchringen ihn zu kaufen. Zum einen wegen dem Preis, zum anderen hat Freya selten ein Halsband um. Sollte ich ihn testen, lasse ich es euch wissen.

Der Zeckenschutz für den Menschen:

  • Kleidung: Ein großer Beitrag zur Zecken-Prophylaxe kann die Wahl der richtigen Kleidung sein. Es gibt mittlerweile, vor allem für den Jagdbedarf, zeckenabwehrende Hosen. Inwiefern diese Hosen einen gewissen Komfort beim Wandern bieten, habe ich nicht getestet. Vermutlich werde ich es auch nie. Aber auch hohe Socken, geschlossene Schuhe und lange, am besten eng-anliegende Hosen, helfen schon gut, um sich vor den Blutsaugern etwas zu schützen.
  • Sprays: Was es für den Hund gibt, gibt es auch für den Menschen. Authan und Ballistol stichfrei (ich nehme selbst auch oft das Ballistol stichfrei Animal, da ich das für die Fellnasen auch habe) sind bewährte Sprays, welche jedoch auch öfter aufgetragen werden müssen. Aber ein paar Pumpstöße Ballistol auf der Jeans, halten die lästigen Zecken bei mir ganz gut fern.
  • Ernährung: Inwiefern die eigene Ernährung wirklich die Zeckenabwehr beeinflusst, kann ich nicht beurteilen. Ich esse, worauf ich gerade Lust hab und was ich dabei hab. Jedoch scheint es auch hier Veränderungen durch die Aufnahme von Knoblauch zu geben.

Ein guter Erfolg stellt sich auch ein, wenn man sich nach dem Spaziergang einfach nach den Zecken absucht und eventuell abduscht. Wer den Hund nicht Baden möchte, kann die Fellnase auch mit einem etwas feinerem Kamm durchkämmen.

Bei Freya hatte ich längere Zeit das Ballistol stichfrei animal im Einsatz. Ich verwende es mittlerweile aber nur noch für mich selbst (es gibt auch eines für Kids und eins für Erwachsene), weil ich stets vergessen hatte, Freya einzusprühen. Das vielbeworbene Kokosöl erzielte bei uns keinerlei Effekt

Auch nach 6 Jahren habe ich noch nicht den optimalen Zeckenschutz für Freya gefunden, aber ich werde weitersuchen

Und bitte vergesst nicht: Egal, welches Mittel ihr verwendet. Es kann immer passieren, dass die Zecken mit der Zeit resistent werden oder das eingesetzte Produkt nicht das richtige für den eigenen Vierbeiner ist. Am besten bespricht man dies mit seinem Tierarzt, oder lässt sich in einem guten Fachhandel beraten.

Das richtige Entfernen von Zecken – NUR BEIM EIGENEN TIER!

Zecken bei Menschen, insbesondere bei Kinder, nur mit Einverständnis der Person und / oder des Erziehungsberechtigten. Unbedingt nach erfolgter Entfernung sehr zeitnah einen Facharzt aufsuchen

Hat der Zeckenschutz versagt, oder man hat ihn vergessen und es hat sich doch einmal ein Blutsauger den Weg in die Haut gebahnt, ist es notwendig, diesen sicher und zeitnah zu entfernen. Wie das funktioniert und worauf ihr achten solltet, erfahrt ihr hier

Kleine Helferlein – leicht, klein aber praktisch

Zeckenzange
  • Zecken-Zange: Der Klassiker ist die Zeckenzange. Vorn die kleine Zange, die sich auf Knopfdruck öffnet. Lässt man den Knopf los, schließt sie sich. Optimalerweise hat man den Kopf der Zecke bereits gefasst. Nun nur noch leicht drehen und „schwupps“, ist die Zecke entfernt.
  • Zecken-Karte: Eine Zeckenkarte hat meistens das Format einer EC-Karte. An einer Ecke besitzt sie eine Auskerbung, mit welcher man unter die Zecke fährt und diese abstreift bzw. herauszieht.
  • Zecken-Haken: Zeckenhaken kamen erst vor ein paar Jahren auf den Markt, haben sich aber mittlerweile zu meinem bewährten Zeckenentferner entwickelt. Hin und wieder hat Freya eine Zecke direkt am Auge. Eine Stelle, wo ich mit der Zeckenzange nicht richtig hinkomme. Man fährt einfach mit dem Schlitz des Hakens unter die Zecke und „dreht“ sie langsam heraus. Ganz ohne Zwicken (was mir mit der Zange leider an solchen Stellen häufiger passiert ist).
Zeckenhaken
  • Zecken-Schlinge: Eine Zeckenschlinge sieht ähnlich aus, wie eine Zecken-Zange. Lediglich der vordere Teil ist eine Schlinge. Die Handhabung ist jedoch gleich.

Alle aufgezählten „Helferlein“ zur Entfernung von Zecken, bekommt ihr sowohl in der Apotheke wie auch in Zoofachhandlungen oder in gut sortierten Drogeriemärkten.

Ob man sich dazu entscheidet, die Zecke herauszudrehen, oder herauszuziehen, sei jedem selbst überlassen. Entgegen einiger Behauptungen „man solle die Zecke niemals herausdrehen“, habe ich keinerlei Unterschied bemerkt. Wichtig ist allerdings, dass man die Zecke beim Entfernen nicht zu sehr quetscht, da man hierbei manche Krankheitsstoffe erst vermehrt in den Blutkreislauf drücken könnte. Deshalb sollte man auf eine Entfernung mit den Fingernägeln verzichten.

Bitte Zecken auch niemals mit Kleber beträufeln. Das hat man früher gemacht (also zumindest meine Mutter machte das so), um die Zecke zu ersticken. Es könnte aber sein, dass gerade in Stresssituationen, Zecken die meisten Krankheitserreger absondern.

Was mache ich mit der Zecke jetzt? – klingt jetzt böse, aber ich zerquetsche sie mit einem Stein oder zünde sie mit dem Feuerzeug an. Macht man dies nicht und schmeißt sie einfach wieder in die Natur, wartet sie einfach auf ihr nächstes „Opfer“.

Nachbehandlung eines Zeckenbisses

Ich behandle einen Zeckenbiss, weder bei mir noch bei Freya, nicht wirklich großartig nach. Da es sich jedoch um eine offene Wunde handelt, halte ich den Biss einfach sauber. Es gibt verschiedene Wundsalben, welche auch für Zeckenbisse geeignet sind. Getestet habe ich bisher keine der Salben, da die meisten nicht abgeleckt werden sollten. Wenn ich den Biss desinfizieren möchte, benutze ich Octenisept. Ein Spray, welches auch bei Haustieren gut angewendet werden kann, da es nicht brennt.

Was ich jedoch immer mache, wenn ich selbst von einer Zecke gebissen wurde:

Ich notiere mir das Datum und beobachte die Stelle. Bildet sich nach ein paar Tagen/Wochen ein roter Kreis oder Fleck, oder bekommt man grippeähnliche Symptome, sollte man schleunigst einen Arzt aufsuchen. Es kann durchaus sein, dass man sich mit Borreliose angesteckt hat. Hier hilft oft eine rechtzeitige Antibiotika-Gabe um weitere Komplikationen zu vermeiden.

Das wars von meiner Seite zum Thema Zeckenschutz.

Wie schützt ihr euch und eure Lieblinge vor Zecken? Ich freue mich auf eure Kommentare.

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Comments

  1. Zecken bohren sich durch die Haut des Hundes und saugen begierig sein Blut. Im Gegenzug gelangen allzu oft Krankheitserreger in die Blutbahn, können die gefürchtete Lyme-Borreliose, FSME oder andere Erkrankungen auslösen. Zudem landen vollgesogene Zecken gern mal auf dem Sofa oder dem Teppich und wenn der Nachwuchs aus ihnen schlüpft, sind auch die Menschen im Haushalt nicht mehr sicher. Welche Mittel bieten einen wirksamen Zeckenschutz für den Hund? Und wo liegen ihre Vor- und Nachteile? Ich habe hierzu einen ausführlichen Blogartikel geschrieben. Hier geht es lang > https://haustierguide.de/gesundheit-des-hundes/zeckenschutz-fuer-den-hund-pro-contra/

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